Geraubt, enteignet, zwangsverkauft: Einblicke in die Vergangenheit als Wege in die Zukunft
Das Land Baden-Württemberg arbeitet bereits seit 2013 im Bereich der Provenienzforschung, um geraubte, enteignet oder zwangsverkaufte Kulturgüter in seinen Museen an ihre rechtmäßigen Eigentümer*innen zurückzugeben. Am 28. Februar 2019 überbrachte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer schließlich die erste Restitution kolonialer Kulturgüter an den Staat Namibia. Die Rückgabe betrachtet Ministerin Bauer dabei nicht allein als einen Blick in die Vergangenheit, sondern vielmehr auch als einen Weg in eine gemeinsame Zukunft. Mit den Worten: „Ich gehöre einer Generation von Franzosen an, für die die Verbrechen der europäischen Kolonialisierung unbestreitbar und Teil unserer Geschichte sind,“ setzte der französische Präsident Emmanuel Macron 2017 den Grundstein für ein moralisches Recht auf Restitution von Kulturgütern in Frankreich. Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und der senegalesische Ökonom Felwine Sarr bekamen den Auftrag, einen Bericht über die Lage in Frankreich sowie mögliche Restitutionsmodalitäten zu verfassen. Die definitive Rückgabe afrikanischer Kulturgüter sollte sobald als möglich von statten gehen, lässt aber nach wie vor auf sich warten. Franziska Brantner, europapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, lädt Ministerin Theresia Bauer und die Wissenschaftlerin Bénédicte Savoy im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus zum gemeinsamen Gespräch und Austausch. Was hat sich in Deutschland, speziell Baden-Württemberg, in den letzten Jahren mit Blick auf die Rückgabe geraubter […]