StaTtblatt*-Beitrag der Gemeinderatsfraktion von Marilena Geugjes, Kathrin Rabus und Nicolá Lutzmann – Ausgabe vom 24.04.2024 //
Während der Corona-Pandemie fiel verstärkt auf, dass es in Heidelberg an Wasserflächen fehlt. Zahlreiche Schwimmkurse fielen aus, Kinder blieben Nichtschwimmer*innen und die Anmeldelisten bei den Vereinen wurden immer länger. Diese Situation hat sich aber auch mit dem Ende der Pandemie kaum verbessert. Viel zu viele Kinder in der Stadt können nicht schwimmen und das ist ein Zustand, der sich dringend ändern muss und den wir mit höchster Priorität angehen müssen.
Schon seit 2022 gibt es ein Bädergutachten, das die Stadtwerke Bäder GmbH in Auftrag gegeben hatte. Es evaluiert Angebot und Nachfrage der Heidelberger Hallen- und Freibäder. Erst auf Antrag der Grünen wurde dieses Gutachten nun in den Gremienlauf gegeben und kann öffentlich besprochen werden. Auch dieses Gutachten zeigt eindeutig: Es fehlen Schwimmflächen in Heidelberg, vor allem fürs Schulschwimmen und für Vereinskurse und auch ganz generell für den Unterricht von Nichtschwimmer*innen.
Um diesen Mangel zu beseitigen, schlägt das Gutachten verschiedene Lösungen vor. Beispielsweise den Bestand zu sanieren, würde zwar keine neue Wasserfläche schaffen, die bestehenden Bäder aber besser auslastbar machen. Ein anderer Vorschlag ist der Neubau eines Bades mit 25- oder 50-Meter-Becken. Dadurch könnten Bäder wie das Darmstädter Hof Centrum oder im Hasenleiser zu reinen Lehrschwimmbecken für Schulen und Vereine umgewidmet werden. Diese Maßnahme wäre ein Schritt dahin, dass alle Heidelberger Kinder (und andere Nichtschwimmer*innen) schwimmen lernen können.
Wir finden, dass es sich lohnen würde, diese Vorschläge zu besprechen. Wir wollten deshalb im vergangenen Sportausschuss die Verwaltung beauftragen, dem Gemeinderat vor den nächsten Haushaltsverhandlungen vorzulegen, welche finanziellen und organisatorischen (bspw. Standortsuche) Ausmaße die verschiedenen Optionen hätten. Das wurde auch von der Verwaltung unterstützt, so dass Oberbürgermeister Würzner zusagte, noch vor den Haushaltsverhandlungen und damit vor der Sommerpause entsprechende Informationen zu erarbeiten.
Wir finden: Schwimmen ist lebensnotwendig und es darf nicht sein, dass es einem Lottospiel gleicht, in Heidelberg einen Platz in einem Schwimmkurs zu erhalten. Wenn wir nicht über eine ausreichende Zahl an Schwimmflächen verfügen, um allen Nichtschwimmer*innen in der Stadt das Schwimmenlernen zu ermöglichen, müssen wir Lösungen finden. Kurzfristig könnte das auch der Weiterbetrieb des Schwimmbads im Darmstädter Hof Centrum über den Sommer und die Ermöglichung von Schwimmkursen in den Freibädern sein. Ein weiterer Baustein wäre es, privaten Schwimmlehrer*innen zu ermöglichen, in den städtischen Schwimmbädern Unterricht zu geben. Auch das haben wir in einem Antrag gefordert. Wir bleiben an dem Thema dran, weil es einfach sehr wichtig ist. Schwimmen zu können, entscheidet im Ernstfall zwischen Leben und Tod.
*StaTtblatt statt Stadtblatt: Das offizielle Stadtblatt der Stadt Heidelberg erscheint aufgrund der Karenzzeit vor der Kommunalwahl derzeit ohne die Stimmen aus dem Gemeinderat, wo sich sonst die Grünen-Gemeinderatsfraktion jeden Mittwoch zu kommunalen Themen äußert. Da die grüne Fraktion aber natürlich weiter aktiv ist und es genug zu berichten gibt, veröffentlichen wir jeden Mittwoch unseren „Stattblatt“-Beitrag sowohl hier auf unserer Homepage als auch über Facebook, Twitter und Instagram.
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