Stadtblattartikel von Derek Cofie-Nunoo und Manuel Steinbrenner, Bündnis 90/Die Grünen – Ausgabe vom 18.05.2022//
Bei herrlichem Sonnenschein mit den Nachbar*innen einen Kaffee trinken, im Liegestuhl Zeitung lesen, in der Hängematte chillen – und das an der Straße direkt vor der eigenen Haustür? Das ist möglich! In Heidelberg läuft aktuell das Pilotprojekt „Parklets“. Bürger*innen können einen Antrag stellen, um in der Saison 2022 (April bis Oktober) einen öffentlichen Parkplatz oder einen öffentlichen Freiraum in ihrer Straße als Erholungsort einzurichten. Das Pilotprojekt geht auf eine Initiative unserer Fraktion zurück.
Um auf das Thema Parklets und das Pilotprojekt in Heidelberg aufmerksam zu machen, haben wir auf einem Parkplatz in der Bergheimer Straße am vergangenen Freitag ein temporäres Pop-up-Parklet aufgebaut: Pflanzen, Stühle, Tische, Hängematte – statt Asphalt und parkende Autos. Das Parklet kam bei den Bürger*innen sehr gut an! Die Aktion machte deutlich, dass auch Orte an einer vielbefahrenen Straße mit überschaubarem Aufwand aufgewertet und lebendig gestaltet werden können. Denn Parklets machen den öffentlichen Raum attraktiver, erhöhen die Aufenthaltsqualität in der Stadt und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Sie schaffen anstelle von Parkplatzflächen mehr Raum für Menschen, beleben die Straße und die Nachbarschaft.
Ein Parklet bietet zum Beispiel Sitzflächen, Kinderspielangebote, Bäume, Blumen, Sträucher, Witterungsschutz, Beleuchtung oder Fahrrad-Abstellmöglichkeiten. Durch die gemeinschaftliche Nutzung kann das Parklet ein Treffpunkt für Anwohner*innen werden und so den Nachbarschaftscharakter des Stadtteiles stärken.
Viele Bürger*innen blieben stehen, setzten sich dazu und informierten sich bei unseren Stadträt*innen über das Projekt. Einige Bürger*innen kündigten an, selbst ein solches Parklet aufzubauen. Das finden wir klasse! Wir hoffen auf viele Nachahmer*innen!
Sie wollen selbst ein Parklet beantragen und aufbauen? Das ist mit etwas Kreativität kostengünstig und einfach möglich. Privatpersonen oder Vereine mit Bezug zum Wohnquartier können den Antrag stellen. Der Antrag kostet nichts. Nur die Kosten für die Errichtung des Parklets fallen an. Die Antragstellenden kümmern sich selbst um die Gestaltung und Aufstellung des Parklets. Dabei muss es sich um eine gebaute Konstruktion handeln, zum Beispiel aus Paletten. Es sind auch Begrünungen, Hochbeete und zusätzliche Angebote wie Bücherregale oder Tauschboxen möglich. Ein Leitfaden mit wichtigen Informationen und das Antragsformular gibt es zum Herunterladen.
Hinweis: Am Samstag, 21. Mai, eröffnet um 16 Uhr ein Parklet in der Bahnstadt (gegenüber Langer Anger 60). Schauen Sie doch mal vorbei!
Foto: Florian Freundt
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