Stadtblatt-Beitrag von Manuel Steinbrenner Ausgabe vom 14.07.2021 //
Der Heidelberger Wohnungsmarkt ist stark angespannt. Preiswerter Wohnraum ist rar – insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen und für Schwellenhaushalte. Heidelberg steht nun aber kurz vor einer Wende in der Wohnungspolitik. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Reform des Baulandmanagements (BLM).
Mit Baulandmanagement die Wende einleiten
Kluges und nachhaltiges BLM ist ein geeignetes Instrument, um bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen, die soziale Durchmischung von Wohnquartieren zu gewährleisten und die städtebauliche Qualität zu sichern. Die Grundsätze des BLM in Heidelberg: Bei allen Neubauprojekten soll der Anteil von preisgebundenem Wohnraum von 20 auf 50 Prozent angehoben werden. Davon profitieren Haushalte mit geringem Einkommen, Schwellenhaushalte (gerade junge Familien) sowie Wohn- und Baugruppen. Durch eine flexible Regelung können passgenaue Lösungen für unterschiedliche Bauaufgaben und für den spezifischen Bedarf in den Stadtteilen entwickelt werden. Sämtliche Verpflichtungen der Bauträger werden künftig in einer Grundvereinbarung mit der Stadt vor Projektbeginn vertraglich festgeschrieben. Das sorgt für maximale Transparenz.
Nicht nur die bisherigen Ergebnisse sind wegweisend, sondern auch der Dialogprozess. Das Dialogforum Wohnen und die Arbeit des Gremiums wurden jüngst von der UN als Best Practice für das Erreichen der globalen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) ausgezeichnet. Die aktuelle Beschlussvorlage der Stadt ist ein ausgewogener Kompromiss, der in vielen Gesprächen mit Vertreter*innen der Verwaltung, der Stadtpolitik, sozialer Träger und der Wohnungswirtschaft erarbeitet wurde.
Fairer Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen
Innerhalb des Dialogforums gibt es aber auch Bedenken gegenüber dem BLM. Ein Kompromiss führt nicht immer dazu, dass alle Beteiligten zufrieden sind. Daher wollen wir den konstruktiven Austausch innerhalb des Forums kontinuierlich fortführen, um für einen fairen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen zu sorgen.
Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit den anderen politischen Kräften auf einem guten Weg sind, mehr bezahlbaren Wohnraum für eine vielfältige Stadtgesellschaft zu realisieren. Nun wollen wir die weiteren politischen Debatten mit dem gemeinsamen Ziel führen, das BLM auf der Grundlage des aktuell vorliegenden Verwaltungsvorschlags zu optimieren. Für einen gerechteren und durchmischteren Wohnungsmarkt in ganz Heidelberg!
Foto: Florian Freundt
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