Stadtblatt-Beitrag von Anja Gernand und Derek Cofie-Nunoo – Ausgabe vom 16.12.2020 //
Die Corona-Situation in Heidelberger Pflegeeinrichtungen
Die zweite Corona-Welle stellt die Heidelberger Pflegeeinrichtungen erneut vor große Herausforderungen. Bewohner*innen und Angehörige als Besucher*innen bilden gemeinsam mit denjenigen, die in den Einrichtungen in ihrer Verantwortung für vulnerable Risikogruppen manchmal schwierige Entscheidungen treffen müssen, eine Verantwortungsgemeinschaft. Angesichts der anhaltenden Krise haben sich die im Netzwerk gutepflege-heidelberg.de zusammengeschlossenen Einrichtungsträger (Paritätische Sozialdienste Heidelberg, Agaplesion Rhein-Neckar, Caritas, evang. Stadtmission und ASB) auf eine gemeinsame Strategie hinsichtlich der Regelung der Besuche verständigt. Ein gutes Vorgehen, denn das schafft Klarheit für die Besuche an Weihnachten und zum Jahreswechsel.
Ergebnis des Austauschs zwischen Vertreter*innen der Verwaltung und der Pflegeeinrichtungen im Krisenstab ist ein Regelwerk, das Besuche in den Pflegeeinrichtungen in Einklang mit der aktuellen Corona-Verordnung nach wie vor möglich machen soll. Für Heidelberger Einrichtungen heißt das: maximal zwei Besucher*innen pro Tag und Bewohner*in, Besuche möglichst immer nur von der gleichen Person und Einhaltung der geltenden allgemeinen Hygieneregeln sowie der einrichtungsspezifischen Regelungen als auch die Bitte zum Tragen von FFP2-Masken ohne Ausatemventil.
Berufsausbildung in Coronazeiten
Auch für viele Auszubildende in Heidelberg ist Corona eine schwierige Zeit. Sie sind zwar besonders abgesichert gegen Kündigung, die Suche nach einem Ausbildungsplatz wird aber grundsätzlich schwieriger. Auch ist die Ausbildung momentan bei vielen nicht im normalen Rahmen oder nur eingeschränkt möglich, da ein wichtiger Teil des dualen Systems gänzlich wegfällt. Besuchsregelungen wirken sich auch auf Beratungsbesuche in der Pflegeausbildung aus. Es gibt jedoch die Verpflichtung zur Ausbildung. Das heißt, dass auch Betriebe und Ausbildungsverantwortliche hier zusätzlich kreativ werden müssen. Wo möglich, gibt es teilweise Fernlernen der Theorie mit dem Betrieb, Anwendungssituationen müssen aber – soweit möglich – „simuliert“ werden. Das ist für beide Seiten keine befriedigende Situation und bringt Unsicherheiten mit sich. Denn natürlich ist das in dieser schwierigen Situation nicht überall leistbar. Das heißt auch, dass im Bereich der dualen Ausbildung über die Prüfungsmodalitäten bei den nächsten Abschlussprüfungen gesprochen werden muss. Auszubildende, Betriebe und Ausbildende können sich bei den Gewerkschaften, der Jugendausbildungsvertretung bzw. den Kammern hier vor Ort Rat holen.
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