Stadtblatt-Beitrag von Dr. Nicolá Lutzmann – Ausgabe vom 07.10.2020 //
2019 haben wir zusammen mit gemeinderätlichen Kolleg*innen den Antrag gestellt, dass unsere Stadt den Beitrittsantrag zum „Rainbow Cities Network“ stellt – und schon ein Jahr später ist Heidelberg Regenbogenstadt! Bei dem Netzwerk handelt es sich um einen internationalen Zusammenschluss von Städten, die die Akzeptanz von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten fördern. Darüber freuen wir uns sehr und danken dem Einsatz der Verwaltung, insbesondere dem Amt für Chancengleichheit und den vielen Initiativen, die sich in der und für die lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, trans- und intersexuelle sowie queere (kurz: LSBTTIQ) Gemeinschaft bei uns einsetzen.
Das weltweite Netzwerk besteht derzeit aus 30 Städten und Heidelberg ist nun die siebte deutsche Stadt, neben z.B. Berlin, Frankfurt und Köln. Das Besondere an diesem Netzwerk ist, dass sich die Verwaltung der jeweiligen Städte verbindlich für Akzeptanz, Chancengleichheit und Sichtbarkeit von LSBTTIQ einsetzt und hierfür entsprechende Maßnahmen entwickelt und die LSBTTIQ-Community fördert, aber auch, dass sich die Zuständigen der Städte regelmäßig treffen und unterstützen.
Heidelberg setzt sich schon länger für familiäre, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ein. So gibt es den „Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ (und zwar „nicht erst seit gestern“) und die Koordinationsstelle im Amt für Chancengleichheit. Hervorzuheben ist unter anderem das seit 2009 bestehende und international viel beachtete „Queer Festival Heidelberg“ mit inzwischen mehreren tausend Besucher*innen. Ein Modellkonzept ist das Jugendprojekt „Queer Youth“ im Jugendtreff Kirchheim, das mit seinem Angebot DEN Raum für Selbstbestimmung für LSBTTIQ-Jugendliche unter 18 Jahre in Heidelberg darstellt. Das Pilotprojekt von PLUS e.V. in der psychosozialen Beratung und schulischen Präventionsarbeit zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt muss zu einem Kompetenzzentrum weiterentwickelt werden. Die Stadt unterstützt u.a. Aktionen im Rahmen des „International Day against Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobia“ (IDAHOBIT*), die Trans*Aktionswochen, die die Bedarfe von transsexuellen und transgender Menschen in Heidelberg in den Blick nehmen oder kleine, aber feine Dinge, wie den jährlichen „Pink Monday“ auf dem Weihnachtsmarkt.
Die verbindlichen Zusagen gegenüber dem Netzwerk „Rainbow Cities“ müssen nun eingehalten werden: Wird die Stelle des*der städtischen LSBTTIQ-Beauftragten, die seit 1. Oktober unbesetzt ist, wiederbesetzt und ist eine Anschaffung von Regenbogenfahnen zur Beflaggung zu entsprechenden Terminen in der Stadt geplant? Wir fragen im kommenden Gemeinderat nach.
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