Stadtblatt-Beitrag von Ursula Röper – Ausgabe vom 07.11.2019//
Der Bau- und Umweltausschuss hat am Dienstag, 22. Oktober auf Initiative der Grünen einen Klimaschutz-Aktionsplan beschlossen, der verbindliche und weitreichende Maßnahmen zur CO2-Reduzierung enthält. Es stimmt uns zuversichtlich, dass zentrale Aspekte aus unserem Strategiepapier in den Klimaschutz-Aktionsplan übernommen wurden. So kann konsequenter Klimaschutz in Heidelberg gelingen. Uns ist sehr wichtig, dass die Maßnahmen nicht nur effektiv, sondern auch sozial ausgewogen und partizipativ im Dialog mit den Bürger*innen umgesetzt werden.
Unter anderem sieht der Klimaschutz-Aktionsplan nun vor, dass alle Gebäude im Besitz der Stadt und im Eigentum städtischer Gesellschaften (z.B. GGH) bis 2040 energetisch saniert werden und die energetische Sanierungsrate von privaten Altbauten auf jährlich mindestens 2,5 Prozent steigt. Weitere Vereinbarungen sind der Ausbau von Photovoltaik auf 25 Megawatt bis 2025, erneuerbare Fernwärme bis 2030, klimaneutraler Strom für alle Bürger*innen, Neubau-Quartiere ab 2020 ausschließlich als Plusenergie-Quartiere, Steigerung der Fahrgastzahlen im ÖPNV um 20 Prozent bis 2025 sowie eine bessere Infrastruktur für Radfahrer*innen.
Ambitionierte Ziele sind ein Muss
Klar ist: Diese Ziele sind teilweise außerordentlich ambitioniert. Sie müssen aber ambitioniert sein, denn viele davon bilden zunächst einmal nur den Rahmen ab, innerhalb dessen konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die in den Zeitabschnitten schnell / mittelfristig / langfristig umgesetzt werden können. Ein begleitendes Monitoring muss sicherstellen, dass nicht ins Blaue hinein agiert wird, sondern die wirkungsvollsten Maßnahmen priorisiert werden.
Heidelberg hat, soviel ist nach genauer Lektüre des neuen Gutachtens klar, seine Klimaziele bislang viel deutlicher verfehlt als gedacht und kann sie nur noch erreichen, indem die Anstrengungen verstärkt und schnell konkretisiert werden. Und indem neue Wege beschritten werden. Andere Städte holen mittlerweile deutlich auf. Uns ist klar, dass die Bündelung und Entwicklung solcher Maßnahmen eine anspruchsvolle Aufgabe ist; dabei werden wir die Stadt gerne unterstützen, aber auch immer wieder fordern.
Wir brauchen alle an Bord
Wir freuen uns, dass fast alle Gruppierungen im Gemeinderat die Notwendigkeit für ein stärkeres Engagement im Klimaschutz sehen. Dies ist eine gemeinsame, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir sind jederzeit offen für gemeinsame Anstrengungen, uns im Schulterschluss wirkungsvoll für effiziente Maßnahmen einzusetzen, und wir werden den Austausch suchen.
Auch begrüßen wir, dass die Stadt das bürgerliche Engagement für Klimaschutz unterstützt und die Förderung dafür ausbauen will. Ohne die Bürgerschaft schaffen wir das nicht. Wir treten ein für den Dialog auf Augenhöhe und wir treten ein für Partizipation und für soziale Ausgewogenheit. So werden wir im Wohnungsbau dafür kämpfen, dass Klimaschutz die Preise nicht zusätzlich durch die Decke treibt und eingesparte Strom- und Heizkosten den Mieter*innen zugutekommen. Klimaschutz zusammen mit einer guten städtebaulichen Entwicklung bei moderaten Preisen muss als wichtiges Ziel zusammen gedacht werden.
Die Heidelberger Grünen haben ein Strategiepapier mit dem Titel „Klima schützen, Zukunft sichern“ erarbeitet. Das Strategiepapier basiert auf drei Säulen: Sofortmaßnahmen jetzt ergreifen, den Klimaschutz zum zentralen Leitmotiv der Heidelberger Kommunalpolitik machen (Klimavorbehalt) sowie einen zügigen und verbindlichen Weg zur Klimaneutralität Heidelbergs beschreiten.
Weiterführende Links zum Thema:
– Den ursprünglichen grünen Antrag „Klimaschutzmaßnahmen“ vom 24. April gibt es hier:
https://ww1.heidelberg.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=26577
– Den grünen Antrag mit konkreten Maßnahmen zum „Klimaschutzaktionsplan“ finden Sie unter:
https://ww1.heidelberg.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=26952
– Das ausführliche Papier „Klima schützen, Zukunft sichern“ gibt es im Internet auf: www.GrüneHD.de/klimaschutz
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