Stadtblatt-Beitrag von Manuel Steinbrenner – Ausgabe vom 31.07.2019 //
Heidelberg ist eine attraktive Stadt. Es wollen mehr Menschen hier wohnen, als die Stadt Wohnraum zu bieten hat. Dieser Trend wird auch in den nächsten Jahren so bestehen bleiben. Daher hat es sich die Grüne Fraktion zur Aufgabe gemacht, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
… für Familien, Alleinerziehende, Auszubildende, Studenten und Haushalte mit einem durchschnittlichen Einkommen!
Selbst gut ausgebildete Doppelverdiener können sich Wohnungen in vielen Teilen der Stadt nicht mehr leisten. Wir müssen uns daher mit der Frage beschäftigen, für welche Zielgruppen wir Wohnraum schaffen möchten. Die soziale Durchmischung ist für uns Grüne das Modell, das fair Chancen ermöglicht und den sozialen Zusammenhalt in den Stadtteilen stärkt. Wir möchten daher besonders Wohnraum schaffen für: Familien mit Kindern, Auszubildende, Studierende und sonstige Haushalte, die zwar genug verdienen, um keine weiteren Unterstützungen (wie z.B. Wohngeld) vom Staat zu erhalten, aber dennoch Schwierigkeiten haben eine für sie bezahlbare Wohnung in Heidelberg zu finden.
…für Baugruppen und Wohnprojekte!
Wir wollen mehr Flächen für Baugruppen und Wohnprojekte bereitstellen. Solche Projekte bilden oft schon in der Phase der Projektentwicklung eine Nachbarschaft und setzen modellhafte Wohnformen um, die Vielfalt und Qualität in die Stadt bringen. Außerdem leisten sie einen Beitrag zu preiswertem Wohnraum, da bei diesen Projekten die Gewinnerzielungsabsicht der gewerblichen Bauträger entfällt.
Wohnungswirtschaft zum Gemeinwohl verpflichten!
Immer wenn die Gemeinde neues Baurecht schafft, also etwa einen neuen Bebauungsplan aufstellt, hat sie die Möglichkeit einen Teil der Grundstückswertsteigerung abzuschöpfen. Diese Spielräume muss die Stadt konsequenter als in der Vergangenheit nutzen, um die Wohnungswirtschaft dazu zu bringen, mehr bezahlbaren Wohnraum zu realisieren. Wir halten es für wirtschaftlich zumutbar 1/3 der Fläche für geförderten Wohnraum vorzuhalten. Eigentumswohnungen sollen günstig verkauft und Mietwohnraum mithilfe einer Mietpreisbindung für mindestens 25 Jahre günstig vermietet werden. Wir möchten die Bauherren aber nicht nur verpflichten, einen Beitrag fürs Gemeinwohl zu leisten, sondern auch Anreize schaffen. Daher haben wir die Einführung der „flexiblen Quote“ beantragt, deren Umsetzung die Stadt gerade prüft und durch die Bauherren dazu gebracht werden sollen, freiwillig in beispielsweise Kitas, Spielplätze, hochwertige Freianlagen, soziale Infrastrukturprojekte oder eben preiswerten Wohnraum zu investieren. Das Wohnraumproblem kann nur gelöst werden, wenn Politik, Wirtschaft und Verwaltung an einem Strang ziehen. Davon würden nicht nur die Verkäufer*innen oder die künftigen Nutzer*innen der Wohnanlagen, sondern die gesamte Stadtgesellschaft profitieren.
Qualitätsvoll mehr Wohnraum schaffen!
Es geht uns nicht nur darum MEHR Wohnraum zu schaffen, sondern auch um die Frage, WIE wir künftig in der Stadt zusammenleben wollen. Die großen anstehenden Bauaufgaben in der Stadt bieten viele Chancen, die Attraktivität der Stadt zu erhalten und in einigen Bereichen auch zu erhöhen. Heidelberg hat viele Stadtteile, von denen wir lernen können, was attraktive Wohngebiete ausmacht. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Gestaltung der Freiflächen, die hochwertig, offen und einladend entwickelt werden sollen.
Nutzungsdurchmischung wagen!
Attraktive Quartiere zeichnen sich dadurch aus, dass sie nutzungsdurchmischt sind, d.h. dass auf engem Raum Wohnen, Gewerbe, Handel und Gastronomie nebeneinander möglich sind. Die Stadt der kurzen Wege ist für uns Grüne ökologisch und lebenswert zugleich, wenn die wichtigsten Nutzungen des täglichen Bedarfs fußläufig erreichbar sind!
Wir freuen uns darauf in den kommenden Jahren gemeinsam mit Ihnen, den anderen Fraktionen der Verwaltung und der freien Wirtschaft den Wohnraummangel in Heidelberg zu verringern. Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich jederzeit gerne mit uns in Verbindung setzen.
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