Stadtblatt-Beitrag von Dr. Sandra Detzer – Ausgabe vom 10.07.2019 //
Fünf lehrreiche und spannende Jahre im Stadtrat gehen für mich zu Ende. Der Abschied fällt nicht schwer – einerseits. Die grüne Fraktion ist stärker, jünger und professioneller, als sie es je war. Meine neuen Kolleg*innen haben in einem grandiosen Wahlkampf bewiesen, dass sie alles daran setzen werden, Heidelberg ökologischer, sozialer und weltoffener zu machen. Sie brennen darauf, Politik zu machen, zu gestalten, an einer guten Zukunft dieser wunderbaren Stadt mitzuarbeiten. Und ich bin mir sicher, dass die neue grüne Fraktion klug und umsichtig mit dem Einfluss umgehen wird, den Sie, liebe Wähler*innen, ihr anvertraut haben.
Und dann gibt es da noch das Andererseits. Denn natürlich fällt der Abschied auch schwer. Es war eine Ehre, in dieser Stadt Stadträtin sein zu dürfen. Ich werde die harten Diskussionen über die richtigen Sperrzeiten, die Verlagerung des Betriebshofs, über weniger Falschparkende und mehr Poller in der Altstadt, über mehr bezahlbare Wohnungen, weniger Autos und mehr Grünflächen vermissen. Die fraktionsübergreifenden Nachsitzungen mit Bier und Ouzo nach langen Gemeinderatssitzungen, das Augenzwinkern über die Ratsbänke hinweg auch bei hitzigen Debatten. Und ich werde all die wunderbaren Menschen vermissen, die sich im Stadtrat, in der Verwaltung und in der Stadtgesellschaft täglich darum bemühen, damit das Zusammenleben in Heidelberg funktioniert. Und bei allem was sicher noch besser werden kann: Es funktioniert eine Menge!
Mein Abschied aus dem Stadtrat ist kein Abschied aus der Politik, im Gegenteil. Ich habe die große Ehre, als Landesvorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg inzwischen hauptamtlich grüne Politik machen zu dürfen. Weil diese Aufgabe wunderbar, aber sehr anstrengend ist, habe ich mich entschieden, nicht mehr für den Stadtrat zu kandidieren. Als Landesvorsitzende freue ich mich gerade riesig, dass viele, viele Menschen den Grünen beitreten. Unsere Neumitglieder sind überwiegend jung und weiblich. Es ist überwältigend, wie viele junge Menschen sich gerade für Politik begeistern und das Gerede von der Politikverdrossenheit Lügen strafen. Sie einzubinden, ihnen über die Jugendgemeinderäte hinaus Gehör zu verschaffen, wird eine Herausforderung für uns Grüne, für Heidelberg, aber auch für die Politik auf allen anderen Ebenen. Ich wünsche dem neuen Gemeinderat und natürlich besonders meiner Fraktion dabei und bei allen anderen Vorhaben ein glückliches Händchen.
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