Stattblatt von Stadträtin Dr. Luitgard Nipp-Stolzenburg vom 07.05.2019 //
Neulich erzählte ich einer Bekannten, dass ich zur Jubiläumsausstellung der Gedok gehe und sah lauter Fragezeichen in ihrem Gesicht. Die Gedok, das älteste und erfolgreichste Netzwerk für Künstlerinnen, war ihr nicht bekannt. Da dachte ich, das Stattblatt kann ein bisschen zur Information beitragen:
1926 wurde die erste „Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“ in Hamburg gegründet, und schon 1929 eröffnete die Heidelberger Musikerin Stephanie Pellisier eine Gedok Regionalgruppe in Heidelberg; sie wird also dieses Jahr 90 Jahre alt.
Die Gedok setzt sich in allen Kunstsparten dafür ein, dass das künstlerische Schaffen von Frauen gefördert und angemessen gewürdigt wird. Zur Gründungszeit war dies noch besonders wichtig, aber bis heute tendiert die Gesellschaft dazu, männliche Künstler für kreativer und wichtiger zu halten; Malerinnen, Musikerinnen, Regisseurinnen, Komponistinnen u.a. können im Wortsinne ein Lied davon singen. Das Netzwerk der ehrenamtlichen Mitglieder der Gedok hilft daher jungen Künstlerinnen, fördert Talente und unterstützt künstlerisch tätige Frauen durch Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Performances. Seit 2015 hat die Gedok in Heidelberg in der Römerstr. 22 eine Galerie und damit einen Ort für viele interessante Ausstellungen und Veranstaltungen.
Zum Jubiläum brilliert die Gedok in Heidelberg und Umgebung mit einer Reihe von Ausstellungen, Lesungen und Konzerten. Die beiden Vorsitzenden, Dorothea Paschen und Dr. Liliana Geiss, und die Mitglieder investieren viel Zeit und Herzblut in diese Sonderreihe. Das alles muss parallel zur regelmäßigen Ausstellungstätigkeit in der Gedok-Galerie bewältigt werden – alles ehrenamtlich.
Derzeit ist in der Stadtbücherei eine Ausstellung von sieben Künstlerinnen zu sehen, „(k)eine runde Sache“, für die sich die beteiligten Künstlerinnen auf eine Gemeinschaftsinstallation von runden und quadratischen Werken geeinigt haben: Zeichnungen, Collagen, Ölmalerei, Mixed Media. Bei der Eröffnung würdigte Bürgermeister Dr. Joachim Gerner das Engagement der Organisatorinnen, und Michael Sieber, Staatssekretär a.D., sprach über die ausstellenden Künstlerinnen. Am Ende der Vernissage dankte Dorothea Paschen Bürgermeister Dr. Gerner für seine anerkennenden Worte und nahm sie als Versprechen, dass die Stadt Heidelberg das wichtige Engagement für weibliches Kunstschaffen auch weiterhin finanziell unterstützt.
Die nächste Veranstaltung in der Jubiläumsreihe ist ein Festakt mit Konzert am 18. Mai um 18 Uhr im Hilde Domin Saal
Stattblatt statt Stadtblatt: Das offizielle Stadtblatt der Stadt Heidelberg erscheint aufgrund der Karenzzeit vor der Wahl derzeit ohne die Stimmen aus dem Gemeinderat, wo sich die Grüne Gemeinderatsfraktion jeden Mittwoch zu kommunalen Themen äußert. Da die Grüne Fraktion aber natürlich weiter aktiv ist und es jetzt im Wahlkampf genug zu berichten gibt, veröffentlichen wir jeden Mittwoch unseren Stattblatt-Beitrag sowohl hier auf unserer Homepage als auch über Facebook und Twitter.
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