Stadtblatt-Beitrag von Christoph Rothfuß – Ausgabe vom 23.01.2019 //
Unter diesem Titel fand vergangene Woche eine von uns organisierte Veranstaltung vor knapp 100 interessierten Bürger*innen statt. Warum ist eine Verkehrswende notwendig? Der Verkehr ist einer der größten Emittenten von CO2 und zugleich der einzige Bereich, in dem die Emission nicht zurückgehen. Deshalb besteht hier noch großer Handlungsbedarf, um die Klimaziele zu erreichen. Auch in Heidelberg fehlen die konkreten Zwischenziele, um das gesetzte Ziel den CO2-Ausstoß bis 2050 um 95% zu verringern. Der Begriff Verkehrswende, also weniger Autos und mehr umweltgerechte Mobilität (ÖPNV, Rad, Fuß), war vor einigen Jahren hauptsächlich aus Grünem Munde zu hören, inzwischen haben dies auch andere Parteien aufgenommen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, meint: „Die Städte ersticken teilweise im Verkehr. So wie bisher geht es definitiv nicht weiter. Wir müssen hinkommen zu einer Verkehrswende, zu einer grundlegenden Umorientierung im Verkehr der Städte.“ Es geht also nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um mehr Lebensqualität, mehr Sicherheit, weniger Lärm und Abgase, mehr Platz für Fuß- und Radverkehr.
Der Erste Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Jürgen Odszuck, stellte die Maßnahmen der Stadt vor: u.a. drei neue Elektrobusse, 75 Elektro-Ladestationen im Stadtgebiet, zwei neue Fahrradparkhäuser am Hauptbahnhof, sowie die Schnellradverbindung Bahnstadt – Neuenheimer Feld, um die Wichtigsten zu nennen. Die Richtung stimmt, jedoch ist uns das Umsetzungstempo deutlich zu langsam. Wir haben deshalb auch im Haushalt eine weitere Stelle im Bereich Radverkehrsplanung auf den Weg gebracht. Wir wollen baldmöglichst die schon beschlossenen Fahrradstraßen umsetzen, auch die Radschnellwege ins Umland, sowie Lücken im Radnetz schließen. Der ÖPNV muss weiter ausgebaut werden, vor allem ins Umland, um die Pendler*innen zu erreichen. Erstmalig haben wir einen Haushaltstitel für Fußverkehr eingestellt. Auch die Möglichkeiten der Digitalisierung müssen künftig stärker berücksichtigt werden: eine multimodale App, mit der nicht nur Verbindungen der verschiedenen Verkehrsträger kombiniert werden können, sondern für diese auch gleich die Bezahlung erfolgt. On-demand-Verkehre können die Attraktivität und Flexibilität des ÖPNV erhöhen, Smart-parking den Parksuchverkehr reduzieren.
Die Verkehrswende in Heidelberg kann, ja sie muss gelingen! Dafür sind vielfältige Maßnahmen notwendig und vor allem mehr Tempo in der Umsetzung, wir Grüne setzen uns dafür ein.
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