Stadtblattartikel von Stadtrat Oliver Priem, Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
In diesem Jahr besuchten unsere Fraktionsvorsitzende Beate Deckwart-Boller und ich die verschiedenen Mensen an den staatlichen Heidelberger Gymnasien, der IGH, den beiden Gemeinschaftsschulen und der Montessori-Schule. An jeder Schule hatten wir unterschiedliche Gesprächspartner*innen, von Schulleitung und SMV über Elternschaft und Lehrerkollegium bis zu zufällig angesprochenen Schüler*innen sowie das Küchenpersonal selbst. Die SMV des Hölderlin-Gymnasium hatte sogar eine Umfrage unter der Schülerschaft durchgeführt. Darüber hinaus hatten wir ein Treffen mit dem Caterer SRH Dienstleistungen sowie der Stadtverwaltung. So konnten wir uns ein umfangreiches Bild der Essenssituation an Heidelberger Schulen machen.
Insgesamt sind die meisten Kinder, Lehrer*innen und Eltern mit dem Essen zufrieden. Allerdings fiel dieses Urteil nicht immer gleich aus. So gab es Unterschiede zwischen den Schulen, unter anderem aufgrund einer unterschiedlichen Vorgeschichte. Einige trauerten ihren alten Caterern noch hinterher, während andere sehr froh waren, dass sie wechseln konnten. Aber auch das Essen war nicht überall gleich. Sowohl die Breite des Angebots, das die Schulen allerdings im Gespräch mit der Stadt selbst festlegen konnten, als auch die Qualität unterschieden sich, ebenso die räumliche Ausstattung. Vegetarisches Essen ist grundsätzlich überall möglich, allerdings steht es an manchen Schulen nicht auf dem regulären Speiseplan, so dass dort die nicht als vegetarisch angemeldeten Kinder gar nicht die Möglichkeit haben, das vegetarische Essen dem Essen mit Fleisch gelegentlich vorzuziehen. Der Besuch an der Montessori-Schule zeigte, wie es auch ganz anders möglich sein kann: die Kinder gestalten die Planung des Essens selbst, es gibt feste Rituale, über die das Essen in den Schulalltag integriert ist.
Die Tour hat uns einige bestehenden Überzeugungen bestätigt (beispielsweise einen möglichst hohen Anteil an Bio-Essen zu fordern) und uns neue Ansatzpunkte gegeben, die wir bei den nächsten Beschreibungen bedenken werden (z.B. verpflichtendes Angebot eines Salates). Schön wäre es darüber hinaus, wenn die Kinder mehr Mitsprache bei der Essensgestaltung hätten, um mehr über Ernährung zu lernen. Leider ist dies im Lehrplan so gut wie nicht vorgesehen und hängt letztlich von der Initiative einzelner ab. Die SRH bietet dazu Projekte an. Eine perfekte Einbindung des Essens in den Schulalltag bleibt weiterhin unser ambitionierter Wunsch.
Die Grüne Fraktion wünscht Frohe Weihnachten und erholsame Feiertage!
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