Stadtblattbeitrag der Gemeinderatsfraktion von Stadtrat Christoph Rothfuß vom 13.03.2024 //
Die Verkehrssituation in der Mittermaierstraße ist insbesondere für Radfahrende und zu Fuß Gehende inakzeptabel und gefährlich. Auch viele Kinder und Jugendliche nutzen bzw. würden diese Verbindung gerne nutzen, um in die Schule oder zum Sport zu fahren. Beide Verkehrsarten teilen sich einen Gehweg, der teilweise nicht viel breiter als zwei Meter ist. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass dies im Zusammenhang mit der Benutzungspflicht rechtswidrig ist und Radfahrende auch auf der Fahrbahn fahren dürfen, was jedoch ähnlich gefährlich ist. Deshalb muss sich in diesem Bereich sowieso etwas ändern. In den letzten drei Jahren gab es zudem 46 Unfälle mit Radfahrbeteiligung.
Die Verwaltung schlägt einen Verkehrsversuch vor: Die rechte Spur der beiden Autospuren in Richtung Süden wird in eine Radspur umgewandelt. Wir begrüßen und unterstützen die Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr, die durch diesen Verkehrsversuch entstehen und erwarten auch, dass sich die Nutzerzahlen weiter erhöhen. An der nahegelegenen Zählstelle an der Ernst-Walz-Brücke werden jährlich 2,8 Mio. Radfahrende gezählt, Tendenz steigend. Gleichzeitig nimmt der Pkw-Verkehr nach Angaben der Stadtverwaltung – trotz massiven Zubaus im Neuenheimer Feld – von über 50.000 (1999) auf unter 42.000 (2019) täglich ab. Bereits 2022 hatte die Verwaltung über Sofortmaßnahmen im Radverkehr informiert, darunter war auch die nun diskutierte Radspur in der Mittermaierstraße, damals passierte die Vorlage die Gremien ohne Diskussion. Dieser Verkehrsversuch ist eine verkehrsrechtliche Anordnung, über die der Gemeinderat normalerweise gar nicht zu entscheiden hat.
Nun liegen Stellungnahmen der Rettungsdienste vor. Diese gingen offenbar bei ihren ablehnenden Einschätzungen davon aus, dass die Autospur – wie heute – weiterhin als Rettungsspur genutzt werden soll. Dies würden wir ebenfalls nicht unterstützen und den Verkehrsversuch ablehnen. Die Verwaltung hat aber klargestellt, dass die Radspur als Rettungsspur dient. Die Hilfsfristen können sich dadurch verkürzen, wie dies auch in anderen Städten geschehen ist, die den Radverkehr ausgebaut haben und Radwege befahrbar machen. Radfahrende sind flexibler im Ausweichen, zudem besteht an drei Stellen durch Gehwegabsenkung die Möglichkeit auf den Gehweg auszuweichen, diese müssen dann noch farblich markiert werden. Zudem sollte das Rechtsabbiegen in die Alte Eppelheimer Straße für den Autoverkehr unterbunden werden, damit Rad- und Autoverkehr sich hier nicht behindern.
Foto: ADFC Rhein-Neckar e.V.
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