Stadtblatt-Beitrag der Gemeinderatsfraktion von Dorothea Kaufmann und Luitgard Nipp-Stolzenburg – Ausgabe vom 07.02.2024 //
Auf einen hohen Berg steigt man nicht unvorbereitet. Ohne präzises Kartenmaterial, griffige Bergstiefel, verlässliche Partner*innen und einen Kompass, der den Weg zum Gipfel weisen kann, sollte man sich nicht auf den Weg machen. Ganz ähnlich verhält es sich mit der eventuellen Bewerbung der Stadt Heidelberg um den Titel “Europäische Kulturhauptstadt”.
Mit der Erarbeitung einer Bestandsaufnahme zum Potential Heidelbergs als “Europäische Kulturhauptstadt“ haben wir uns nun auf den Weg ins Basislager gemacht, vielmehr: wir überprüfen zuerst, wie eigentlich unsere Ausrüstung dafür aussieht und wie unsere Fitness verbessert werden kann. Die Heidelberger Kultur ist eine große Wandergruppe, um im Bild zu bleiben. Aber die Partner*innen sind in sehr unterschiedlichen Disziplinen unterwegs und sie haben sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Wir sind stolz auf unsere großen Kultureinrichtungen, auf die Festivals und die überregional bekannten Künstler*innen. Aber wir kennen sehr wohl auch den unverzichtbaren Wert der weniger bekannten Kulturschaffenden, der Basiskultur in den Stadtteilen, der aktiven Jugendkultur und vielem anderem mehr. Und was wäre die Kultur einer Stadt ohne die kulturelle Bildung in verschiedenen Einrichtungen, die den Menschen oft erst den Zugang zum kulturellen Leben eröffnen.
Damit die ganze Wandergruppe mitgenommen wird, ist es wichtig, den partizipativen Ansatz zu stärken und mit Künstler*innen, Kultureinrichtungen, professionellen Akteur*innen mit kulturellen Zielsetzungen sowie Kooperationspartner*innen in verschiedenen, spartenübergreifenden und zielgruppenorientierten Arbeitsgruppen zusammenzuarbeiten. Das Team, bestehend aus Kulturdezernentin Martina Pfister, Peter Spuhler und Andrea Edel, wird das gesamte Akteursfeld zunächst erkunden und strukturieren, wird Desiderate definieren und dann diesen Prozess steuern. Gemeinsam kann die Wanderroute festgelegt werden, der vom Gemeinderat verabschiedete Meilensteinplan bis 2025 dient als Orientierungspunkt – doch es bedarf auch kontinuierlicher Anpassungen und Flexibilität, um auf Veränderungen angemessen reagieren zu können.
Wie auf einer Wanderung kann der Weg bereits so schön und herausfordernd zugleich sein, dass das Ziel an Wichtigkeit verliert. Ganz egal, ob das Konzept der Europäischen Kulturhauptstadt generell erhalten bleibt und falls ja, für wann wir uns dann darum bewerben – bereits jetzt haben wir mit dem Meilensteinplan und vor allem dem Team unserer Kulturdezernentin ein wichtiges Fundament gelegt. Nun gilt es, gemeinsam Schritt für Schritt die Aussicht auf Heidelbergs Kulturlandschaft zu genießen!
Abbildung: Daniel Kubirski / Lichtorte
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