Stadtblatt-Beitrag der Gemeinderatsfraktion von Marilena Geugjes – Ausgabe vom 28.06.2023 //
Die Sommer-Nächte sind lang und warm und vor allem junge Menschen feiern gerne draußen, vorzugsweise auf der Neckarwiese und in der Altstadt. Leider waren in den vergangenen Jahren darunter auch Jugendliche, die gezielt Ärger gesucht, randaliert und die Sicherheitskräfte provoziert oder gar angegriffen haben. Die Situation wirkt dieses Jahr entschärft. Ein TikTok-Aufruf zum “Abriss” auf der Neckarwiese Ende Mai ist verpufft, nicht zuletzt, weil die Polizei mit “großem Besteck” auf der Neckarwiese bereitstand und dem Urheber des Posts einen Besuch zu Hause abstattete. Gute Arbeit leisten auch die “Night Coaches” unserer Nachtbürgermeister, sie sprechen Feiernde im öffentlichen Raum auf Augenhöhe an, flanieren, zeigen Präsenz und sorgen damit für soziale Kontrolle.
Trotzdem gilt es, weiter darüber nachzudenken, wie das Heidelberger Nachtleben verbessert werden kann. Diesen Sommer werden Lärmmessungen in der Unteren Straße durchgeführt, um festzustellen, ob die Kneipenöffnungszeiten weiter verschärft werden müssen. Die Polizei kann nicht jedes Wochenende eine große Personalstärke auf der Neckarwiese binden. Darum habe ich die Polizisten Uwe Schrötel, Revierleiter Mitte, und Erik Ortelt, stellvertretender Revierleiter Nord, unseren Ordnungsbürgermeister Wolfgang Erichson, den Leiter des Ordnungsamts Bernd Köster, den Geschäftsführer von Heidelberg Marketing Mathias Schiemer und den Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp zu einem Fachgespräch eingeladen.
Deren verschiedene Perspektiven und Zuständigkeiten zum Thema Sicherheit im Nachtleben zusammenzubringen, war konstruktiv und hat viele Ideen hervorgebracht. Beispielsweise, dass eine längere Außenbewirtschaftung für eine längere soziale Kontrolle sorgt, die Störenfrieden den Raum zum Randalieren nimmt. Ein regelmäßiger Austausch mit allen Wirt*innen der Unteren Straße sollte initiiert werden. Es sollte mit möglichst wenig Verboten und möglichst viel Prävention gearbeitet werden sollte, denn friedliche Feiernde sollen keine Einschränkungen erfahren. Street Worker*innen in der Jugendsozialarbeit sollten zum Schutz der Jugendlichen am Wochenende an den „Feier-Hotspots“ unterstützen, wo nicht selten so viel Alkohol fließt, dass für viele der Abend in der Notaufnahme der Kinderklinik endet.
Auch wurde diskutiert, wie die Sicherheit für Frauen und marginalisierte Gruppen in der Nacht weiter verbessert werden könnte. Die Antwort war hier: Schulungen. Schulungen und Fortbildungen im Bereich Antidiskriminierung und die Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Frauen für Wirt*innen, Türsteher*innen, die Mitarbeitenden an den Bars und alle beteiligten Sicherheitskräfte.
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