Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) – Heidelberger Grüne sprechen sich für Tunnellösung unterhalb der Weinberge aus
Heidelberger Grüne: „Der Schutz der Weinberge in Rohrbach muss beim Bau der SEL unbedingt sichergestellt werden.“
Vor dem Hintergrund des Stopps der Gaslieferungen aus Russland und der intensivierten Klimaschutzbemühungen hat sich die Frage nach dem Bedarf des Baus der Süddeutschen Erdgasleitung neu gestellt. Deshalb hat die Bundesnetzagentur eine Überprüfung der Netzplanung vorgenommen. In der aktuellen Netzplanung wurde ein Rückgang des Gasverbrauchs um 20% bis 2032 modelliert. Auch im Falle dieser Verbrauchsreduktion bleibt die SEL aber notwendig.
Dazu erklärt Dr. Franziska Brantner, Heidelberger Bundestagsabgeordnete: “Wichtig ist, dass die Leitung so gebaut wird, dass sie zukünftig Grünen Wasserstoff transportieren kann. Für die Dekarbonisierung der Industrie, auch in unserer Region, kommt dem Grünen Wasserstoff eine entscheidende Rolle zu.” Da Grüner Wasserstoff nicht in ausreichender Menge hierfür in Baden-Württemberg erzeugt werden kann, braucht es ein überregionales Transportnetz. „Durch die Rohre der SEL wird der Wasserstoff fließen, der eine Umstellung auf eine klimaneutrale Industrie in unserer Region ermöglichen wird” ergänzt Dr. Franziska Brantner. Dass die heute geplante SEL erst 2032 in Betrieb gehen wird, zeigt, wie vorausschauend geplant werden muss. “An den Aufbau eines Wasserstoff-Transportnetzes erst in mehreren Jahren zu denken, wenn die Wasserstoff-Produktion weiter hochgefahren ist, würde den Klimaschutz sehenden Auges verzögern“, so Theresia Bauer, Landtagsabgeordnete.
Seit die Planungen über den Trassenverlauf der SEL vorliegen, setzen sich die Heidelberger Grünen für einen Schutz der Rohrbacher Weinberge als besonderem Kulturort ein. Die Heidelberger Landtagsabgeordnete Theresia Bauer erläutert: „Weinreben sind eine Sonderkultur. Selbst im günstigen Fall dauert es über ein Jahrzehnt, bis die alte Qualität wiederhergestellt ist.” Deshalb haben sich sowohl Theresia Bauer, Franziska Brantner als auch die Gemeinderatsfraktion dafür eingesetzt, dass trotz abgeschlossenen Raumordnungsverfahrens alternative Trassenvarianten geprüft wurden. Die Prüfung alternativer Trassen durch den Steinbruch in Nussloch und entlang der Autobahn ist inzwischen erfolgt – aufgrund negativer Auswirkungen auf Mensch und Natur mit abschlägigem Ergebnis.
“Es muss jetzt mit besonderem Nachdruck jede andere mögliche Variante, die die Weinreben erhalten kann, geprüft werden.” betont Franziska Brantner. Theresia Bauer ergänzt: “TerranetsBW prüft gerade eine Tunnellösung unterhalb der Weinberge. Wenn hierdurch Schaden von den Winzerbetrieben in Rohrbach abgewendet werden kann, muss die Tunnellösung umgesetzt werden.” Auch die Heidelberger Grüne Gemeinderatsfraktion spricht sich entschlossen für einen Schutz der Weinberge aus. Stadträtin Ursula Röper: „Eine tiefere Verlegung der Leitung, also eine Untertunnelung am Hang ohne Arbeitstrasse, könnte die Lösung für den Schutz des Weinanbaus sein. Andernfalls ist eine Trassenführung durch die Rohrbacher Weinberge für uns nicht hinnehmbar. Wir erhoffen uns, dass terranetsBW bereits beim Infomarkt am 20. März darstellt, wie der Schutz der Weinberge garantiert werden kann.“
Gemeinsame Pressemitteilung von Theresia Bauer, Dr. Franziska Brantner und der Grünen Gemeinderatsfraktion vom 14.03.2023
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