Eine temporäre Aufstellung von Tiny Houses als besondere Wohnform zur Zwischennutzung von städtischen und privaten Flächen kann ein Baustein gegen die Wohnungsknappheit sein. Die Minihäuser sind aber nicht die Lösung für den Wohnraummangel in Heidelberg.
Die Grünen-Fraktion hatte bereits 2021 im Rahmen der Haushaltsberatungen die „Erstellung eines Konzeptes im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Machbarkeit einer möglicherweise zeitlich befristeten Siedlung von Tiny Houses“ beantragt und die „Identifizierung und Prüfung geeigneter Flächen“ gefordert. Mittlerweile scheint auch OB Würzner auf den Geschmack gekommen zu sein.
„Die Erstellung eines Tiny-House-Konzeptes wurde aufgrund unseres Antrags im Haushalt beschlossen. Seit über einem Jahr gab es dazu keine Informationsvorlage, ein Fortschritt war nicht erkennbar. Es ist verwunderlich, dass dieses Thema nicht wie üblich im Gemeinderat vorgestellt und beraten wird. Seltsam auch, dass Eckart Würzner in Ego-Manier am Gemeinderat vorbei das Thema plötzlich in seinem Wahlkampf nutzt“, so der Grünen-Fraktionsvorsitzende Derek Cofie-Nunoo.
Grünen-Stadtrat Manuel Steinbrenner betont: „Tiny Houses können eine sinnvolle Ergänzung auf dem Heidelberger Wohnungsmarkt sein. Sie sind aber keine Lösung für den Wohnraummangel in Heidelberg und können 16 Jahre verfehlte Wohnungspolitik von OB Würzner auch nicht ausgleichen. Hierfür braucht es dringend frischen Wind an der Stadtspitze.“
Nach Ansicht der Grünen könnten Tiny Houses beispielsweise für Studierende und junge Menschen in der Ausbildung ein interessantes Angebot sein. „Auch für junge Familien, die bereit sind, sich auf wenig Wohnraum zu beschränken und Freiflächen zu teilen, können Tiny Houses eine gute Möglichkeit sein, an bezahlbaren Wohnraum zu kommen“, sagt Grünen-Stadträtin Kathrin Rabus.
Wichtig dabei ist, dass Tiny Houses auf bereits versiegelten Flächen mit schon existierendem Baurecht ermöglicht werden oder zur Nachverdichtung in Hinterhöfen und kleinen Baulücken oder auf Dächern eingesetzt werden.
Tiny Houses (englisch für „winzige Häuser“) sind platzsparend und verhältnismäßig günstig. In der Regel werden unter dem Begriff “Minihäuser” mit einer Wohnfläche zwischen 15 und 45 Quadratmetern verstanden. Teilweise haben Tiny Houses Räder, um sie einfacher an verschiedene Orten zu bringen.
Foto von Andrea Davis bei Unsplash.
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