Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen vom 28.06.2022//
Die Stadt Heidelberg hinkt ihren selbstgesteckten Klimaschutzzielen hinterher. Die Klimaschutz-Bilanz von OB Würzner ist ernüchternd. In den letzten acht Jahren ist viel zu wenig passiert. Zu diesem Ergebnis kommen Klimaforscher*innen in einem aktuellen Gutachten.
Das Gutachten des Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) attestiert der Stadtspitze Trägheit beim Klimaschutz: Die bisherige Heidelberger Klimabilanz reicht bei Weitem nicht aus. Lässt man das Corona-Sonderjahr 2020 außen vor, konnten die CO2-Emissionen verglichen zum Startjahr 1987 nur um circa 20 Prozent verringert werden. Um bis 2040 klimaneutral zu sein, muss das bisherige Tempo im Klimaschutz also versechsfacht werden.
Die Wissenschaftler*innen des ifeu machen klar: „Vor allem muss aus der Ziele-Debatte eine Umsetzungs-Debatte werden. Viele Vorschläge liegen zur Umsetzung bereit, sie müssen unverzüglich angegangen werden.“ Sie fordern „höchstes Tempo und Intensität bei der Maßnahmenumsetzung“ und bestätigen der Stadt „immensen Nachholbedarf“.
Die Grünen-Stadträtin Dr. Ursula Röper erklärt: „Ankündigungen retten unser Klima nicht. Wir fordern schon lange viel mehr Tempo, Mut und Konsequenz! Dafür muss die Stadtspitze endlich mit Entschlossenheit und Tatkraft den Klimaschutz vorantreiben. Wir benötigen klare Priorisierung, mehr Struktur und eine systematische Finanzierung der Klimaschutz-Politik in Heidelberg, die den sozialen Ausgleich mitdenkt. Konkret: Mehr Plan, mehr Personal, mehr Kommunikation!“
In dem Gutachten wird beispielsweise ein viel schnellerer Ausbau der Solarenergie als wichtiges Aufgabenfeld benannt. „Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen muss viel schneller vorangehen. Der Ausbau geht heute in Heidelberg deutlich langsamer voran als vor zehn Jahren. Das ist die völlig falsche Richtung und für uns unverständlich, warum hier bereits so viel Zeit vergeudet wurde“, kritisiert Grünen-Stadträtin Luitgard Nipp-Stolzenburg.
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