Stadtblattartikel von Dr. Dorothea Kaufmann, Bündnis 90/Die Grünen – Ausgabe vom 04.05.2022//
Seit 2010 ist die Tiefburgschule in Handschuhsheim anerkannte UNESCO-Projekt-Schule im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen weltweit. Ziel ist, zu lernen, in einer pluralistischen Welt in kultureller Vielfalt zusammenzuleben und so einen Beitrag zu einer Kultur des Friedens zu leisten. Unter dem Motto „Wir sind Kinder einer Erde – Kinder helfen Kindern“ wird am Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl jährlich ein schulweites Unterrichtsprojekt zum sozialen und nachhaltigen Lernen durchgeführt, um so die Schüler*innen in didaktisch und methodisch geeigneter Weise emotional fundierte und gleichzeitig differenzierte Einstellungen gegenüber Menschen anderer Länder zu vermitteln. Im Rahmen dieser Projektwochen finden an der Tiefburgschule auch Spendenaktionen statt, die an verschiedene Institutionen gehen, dieses Jahr an den Verein “Handschuhsheim hilft”, der Menschen auf der Flucht unterstützt, die im Stadtteil leben.
Dieses Jahr stand der Projekttag ganz im Zeichen der Ukraine und unter dem Motto “Demokratie und Frieden”. Als Co-Vorsitzende des Vereins “Handschuhsheim hilft” hatte ich die Ehre, die großzügige Spende stellvertretend entgegenzunehmen. Sagenhafte 1.674 Euro kamen zusammen, die nun für soziale Projekte mit und für die Menschen auf der Flucht verwendet werden können. Hierfür einen herzlichen Dank an die gesamte Schulgemeinde!
Den Anfang des Rahmenprogramms machten Kinder, die ihre Gedanken zum Krieg in der Ukraine in einem selbstgeschriebenen Rap verarbeitet haben. Hierbei wurden sie von den Rapagogen aus Mannheim unterstützt und auch wenn der Beat zum Mitwippen einlud, so zeigte doch der emotional sehr bewegende Text, wie nahe die aktuelle Situation auch den Kleinsten geht. Selbstgestaltete Banner in den Nationalfarben der Ukraine und Friedenssymbolen schmückten an diesem Tag die ganze Schule.
Zur Feier des Tages wurden von musikalischer Begleitung untermalt weiße “Friedenstauben” in den Himmel geschickt – übrigens allesamt trainierte Brieftauben aus Plankstadt, die nach ein paar Runden um den Turm der Handschuhsheimer Friedenskirche wieder ihren sicheren Weg nach Hause antraten. Die leuchtenden Kinderaugen und die starke Symbolik machten diesen Augenblick besonders ergreifend.
“Frieden und Demokratie” – so stand es auf den kleinen weißen Tauben aus Papier, die alle Kinder gebastelt hatten und die sie rundherum an den Schulzaun hängten als Zeichen für Zusammenhalt in diesen schweren Zeiten. Ich wünsche mir, dass wir alle diese Werte nicht nur in uns tragen, sondern auch durch unsere Taten umsetzen – genau so, wie es die Schüler*innen und alle Mitarbeiter*innen der Tiefburgschule uns gezeigt haben.
Comments are closed.