Stadtblattartikel von Frank Wetzel – Ausgabe vom 08.12.2021 //
Zur Reduktion von CO2-Emissionen bei der Erzeugung von Strom ist die Photovoltaik (PV) Mittel der Wahl. Strom lässt sich in den Solarpanels problemlos erzeugen und ist in Kabeln gut zu transportieren. PV-Anlagen erzeugen, wenn sie erst einmal installiert sind, keine Emissionen und sind nach dem Stand der Technik über 20 Jahre betriebsbereit, ohne Reparaturen. Nur die benötigte Fläche ist knapp bemessen. So hat die grüne Gemeinderatsfraktion den Antrag gestellt, dass die Stadtverwaltung prüfen soll, welche Flächen in Heidelberg für PV-Freiflächenanlagen (Solarparks) und welche Parkplätze für eine Überdachung mit PV geeignet sind. Dabei wird ausdrücklich auch an eine Zwischennutzung durch PV-Freiflächenanlagen gedacht. Ein Ziel des Klimaschutz-Aktionsplans in Heidelberg ist der Ausbau der PV-Leistung in Heidelberg um zusätzliche 25 MPW bis 2025. Um dieses Ziel zu erreichen, muss neben einem starken Ausbau der PV auf Dachflächen auch der Ausbau von PV-Anlagen auf Freiflächen in Heidelberg (einschließlich Straßenrandbereiche, große Parkplätze etc.) forciert werden.
Die Stadtwerke Heidelberg betreiben derzeit zwei Freiflächenanlagen, eine auf der Deponie Feilheck und eine im Gewann Wolfsgärten. Möglicherweise kann auch Agri-PV eingesetzt werden. Agri-PV bezeichnet ein Verfahren der gleichzeitigen Nutzung von Flächen für landwirtschaftliche Pflanzenproduktion und für PV-Stromproduktion. Obstanlagen und Weinberge sind dafür geeignet – die PV-Module produzieren Strom und schützen die Früchte vor Hagel, Starkregen, Frost oder extremer Hitze. Mit Obstbäuer*innen und Winzer*innen soll hierzu Kontakt aufgenommen werden.
Das vertikale Aufstellen von bifacialen Solarmodulen entlang von Zäunen oder Mauern ist eine weitere zu prüfende Möglichkeit. Die Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und PV wäre damit aufgeboben. Nur die abführenden Stromleitungen müssen berücksichtigt werden.
Eine weitere wichtige Rolle spielen Parkplätze. Die Überdachung von Parkplätzen mit PV-Anlagen in Verbindung mit intelligenter Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und einem Batteriespeicher ist ab einer gewissen Größe sinnvoll. Wird auf einem versiegelten Parkplatz die Aufständerung gebaut, kann die Entsiegelung und der Anschluss an das Erdreich oder an Zisternen gleich mitvorbereitet werden. Somit würde auch noch das Abwassersystem entlastet und die Kosten der Kläranlage gesenkt. Gerne nehmen wir weitere Vorschläge von Ihnen entgegen. Nur gemeinsam, mit viele Akzeptanz, können wir unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen. Die nächsten Generationen haben es verdient!
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