Pressemittelung vom 26.10.2021
Verbote sind keine Dauer-Lösung: Wir brauchen endlich mehr Jugendangebote in dieser Stadt!
Die aktuelle Situation an der Alten Brücke ist vergleichbar mit der Situation auf der Neckarwiese im Sommer. Junge Menschen treffen sich, konsumieren Alkohol und sorgen dabei für eine gewisse Lautstärke, was bei Anwohner*innen für Unmut sorgt.
Das Problem ist einerseits dadurch entstanden, dass die Stadt in den vergangenen Jahren viel zu wenig dafür getan hat, jungen Menschen nicht-kommerzielle Treffpunkte und Räume in dieser Stadt zur Verfügung zu stellen. Viele der Maßnahmen, die wir bereits im Sommer gefordert hatten, wurden nicht umgesetzt. Zum anderen ist der Treffpunkt an der Alten Brücke entstanden, nachdem im Sommer die Neckarwiese gesperrt wurde – das Problem hat sich also lediglich verlagert.
Unsere Forderungen lauten deshalb seit langer Zeit: Nicht einfach verbieten, sondern mehr Angebote für junge Menschen und weitere nicht-kommerzielle und zumindest zum Teil wetterunabhängige Treffpunkte für junge Menschen in jedem Stadtteil schaffen. Diese Maßnahmen sind auch Teil des Haushaltsantrags “Masterplan für Treffpunkte für junge Menschen”. “Das ‘Feierbad’ war zwar ein gutes Projekt über den Spätsommer, hat aber nur kurzfristig für Ausgleich gesorgt und löst das seit langer Zeit bestehende strukturelle Problem nicht. Wir brauchen viel mehr dieser Angebote – und zwar nicht nur für einen Sommer”, erklärt Grünen-Stadtrat Julian Sanwald.
“Dem Oberbürgermeister fallen zur aktuellen Situation auf der Alten Brücke nur Verbote ein, die das Problem höchstens ein weiteres Mal verschieben werden. Eine wirksame Ordnungs- und Sicherheitspolitik würde aber bedeuten, dass die Stadt ihrer Verantwortung als Ordnungsbehörde nachkommt und Präventivmaßnahmen vor Ort vornimmt. Es fehlt ein niederschwelliges, deeskalierendes, ziviles Ansprechen der Jugendlichen durch gut ausgebildete Jugendsozialarbeiter*innen und Streetworker*innen, die es in unserem Jugendamt sicherlich gibt. Dadurch können Eskalationen verhindert werden. Der Oberbürgermeister sollte dieser Verantwortung für Prävention nachkommen und die Verantwortung nicht wie im Sommer auf die Polizei abwälzen, die für Repression zuständig ist – was meistens eher nicht deeskalierend wirkt”, so Grünen-Stadträtin Marilena Geugjes.
Foto: Florian Freundt
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