Bei ihrer Jahreshauptversammlung am 13. Juli 2021 wählten die Heidelberger Grünen einen neuen Kreisvorstand. Die Wahl findet turnusmäßig alle zwei Jahre statt. Dabei wurden klare Ziele benannt: Klimaschutz konsequent voranbringen und die OB-Wahl gewinnen!
Monika Gonser und Florian Kollmann wurden als Kreisvorsitzende mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt. Gonser machte in ihrer Bewerbungsrede deutlich: „Wir haben in Heidelberg die Situation, dass wir im Klimaschutz aufgrund der Akteur*innen, Interessen und Ressourcen vor Ort viel erreichen können, wenn es uns gelingt, diese wirklich zu mobilisieren und damit die von Heidelberg so oft beanspruchte Rolle der Klimavorreiterin auch tatsächlich zu leben!“
Florian Kollmann sagte: „Die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, liegen klar auf der Hand: Konsequenter Klimaschutz muss JETZT passieren – sonst ist es zu spät. Daran arbeiten wir tagtäglich und unser Anspruch kann nur sein, die OB-Wahl mit eine*r starken Kandidat*in für uns zu entscheiden, um Heidelberg in eine klimaneutrale Zukunft zu führen.“
Als Kassiererin wurde erneut Rike Greeb gewählt. Den erweiterten Vorstand bilden Beate Deckwart-Boller, Sarah Eckert, Viktoria Lindl, Lukas Weber, Burkhard Margies und Christian Weiss. Dorothea Kaufmann, Paula Zschoche und Matthias Stolzenburg waren nicht mehr zur Wahl angetreten.
Zu Beginn der Versammlung erklärte sich Bürgermeister Wolfgang Erichson zur aktuellen Debatte: „Aus meiner langjährigen Erfahrung als Integrationsbürgermeister weiß ich: Pauschal ein Problem mit Migrationshintergrund in Zusammenhang zu bringen, ist immer schädlich, egal, wie es gemeint ist. Ich bitte um Entschuldigung bei allen, die sich dadurch verletzt gefühlt haben. Meine viel diskutierte Bemerkung ist in einer etwas emotional geführten Debatte über die Zustände in der Altstadt gefallen. Es war nun wirklich nicht meine Absicht, Menschen mit Migrationsgeschichte anzuklagen oder gar zu verurteilen. Meine Verkürzung war unpassend. Das ist ein Fehler und ich entschuldige mich auch dafür, dass meine Bemerkung dazu geeignet ist, rassistische Vorurteile und Verallgemeinerungen zu verstärken. Wer mich kennt, weiß, dass meine ‚Berliner Schnauze‘ manchmal zu unbedachten Äußerungen führt und dass ich meinen Emotionen manchmal freien Lauf lasse. Aber seid versichert, dass ich daran arbeite, noch stärker auf mein Verhalten und meine Äußerungen zu achten und vor allem versuchen werde, unbedachte, aus der Emotion heraus entstehende Bemerkungen zu vermeiden.“
Der Kreisvorsitzende Florian Kollmann erklärte dazu: „Alle Menschen machen Fehler, aber bei Weitem nicht alle stehen dazu und entschuldigen sich dafür. Wir haben großen Respekt vor Wolfgang Erichson, dass er die Größe hat, hier seinen Fehler einzugestehen und proaktiv dafür zu sorgen, dass solche Fehler in Zukunft nicht wieder passieren!“
Der Fraktionsvorsitzende Derek Cofie-Nunoo lenkte den Blick nach vorne: „Um die Diskussion um die Vorgänge auf der Neckarwiese und in der Altstadt wieder zu versachlichen, macht die Grüne-Fraktion deutlich, dass es inakzeptabel ist, die Gründe für die Krawalle am Migrationshintergrund oder Ähnlichem festzumachen. Vielmehr muss man nun konkrete Angebote für junge Menschen schaffen und die bereits bestehende strukturelle Benachteiligung beseitigen. Wir fordern die sofortige Umsetzung von mehr Angeboten für junge Menschen, von denen es aktuell noch viel zu wenige gibt. Dafür haben wir bereits konkrete Vorschläge. Wir sind jederzeit bereit zu einem sachlichen und konstruktiven Austausch.“
Bildunterschrift: Der neu gewählte Kreisvorstand: Christian Weiss, Burkhard Margies, Rike Greeb, Sarah Eckert, Florian Kollmann, Monika Gonser, Lukas Weber, Beate Deckwart-Boller, Viktoria Lindl (v.l.).
Foto: Florian Freundt
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