Stadtblatt-Beitrag von Manuel Steinbrenner – Ausgabe vom 24.03.2021 //
Der Heidelberger Wohnungsmarkt ist durch eine ununterbrochen hohe Nachfrage und steigende Mieten stark angespannt. Preiswerter Wohnraum ist rar – insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen und für Schwellenhaushalte. In einem gemeinsamen Antrag haben Grüne, SPD, Die Linke, GAL und Bunte Linke eine Reform des Baulandmanagements beantragt. Das Ziel: Ein gerechterer und durchmischter Wohnungsmarkt in ganz Heidelberg!
Es gibt viele gute Gründe, weshalb Menschen gerne in Heidelberg wohnen möchten, aber auch hohe Hürden, in Heidelberg eine geeignete und bezahlbare Wohnung zu finden. Der Grund ist, dass mehr Menschen in der Stadt wohnen wollen, als Wohnraum vorhanden ist. Die Stadt wächst und das ist auch gut so. In fast allen Stadtteilen wurde in den letzten Jahren mit einer enormen Dynamik neuer Wohnraum geschaffen. Bis 2035 wird die Heidelberger Bevölkerung, insbesondere dank der Konversionsflächen, von aktuell ca. 160.000 auf bis zu 180.000 Personen anwachsen.
In einer deutlich stärkeren Dynamik als die Bevölkerungszahl entwickeln sich jedoch auch die Immobilien- und Mietpreise. In einigen Stadtteilen steigen die Immobilienpreise jährlich (!) um bis 15%. Mit der Novellierung des Baulandmanagements haben wir jetzt die Chance hier entschlossen dagegen zu steuern und eine Wohnwende einzuläuten, die diesen Namen auch verdient hat.
Wir sind davon überzeugt: Kluges und nachhaltiges Baulandmanagement ist das geeignete Instrument, um bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen in Heidelberg zu schaffen, die soziale Durchmischung von Wohnquartieren zu gewährleisten und die städtebauliche Qualität zu sichern. Wir haben in einer gemeinsamen Initiative über die Parteigrenzen hinaus umfassende Neuerungen beantragt, um das Baulandmanagement zu reformieren.
Mit dieser Neujustierung werden die strategischen Weichen für die verbindliche Schaffung für preisgebundenen und damit bezahlbaren Wohnraum vor allem für kleine Einkommen, Schwellenhaushalte und Wohngruppen in Heidelberg gestellt. Konkret heißt das: Die Fläche des bezahlbaren Wohnraums, die Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete, das Wohnzielgruppenkonzept sowie Kostenbeteiligungen, sonstige städtebauliche Maßnahmen und weitere Verpflichtungen werden künftig vor Beginn eines Bauprojektes als Gegenstand der Grundvereinbarung mit dem Bauträger vertraglich festgeschrieben.
Im Namen der grünen Fraktion danke ich allen beteiligten Parteien und politischen Gruppierungen für die gute und konstruktive Zusammenarbeit, aber auch allen Bürger*innen, die sich seit Jahren mit viel Herzblut für eine sozialere Wohnungspolitik in Heidelberg engagieren.
Foto: Florian Freundt
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