Stadtblatt-Beitrag von Julian Sanwald – Ausgabe vom 09.12.2020 //
Die Coronakrise fordert uns allen einiges ab und stellt viele von uns vor große Herausforderungen, insbesondere während der Weihnachtszeit. Dennoch möchte ich heute die Leistung der Mitarbeiter*innen in den Heidelberger Krankenhäuser besonders hervorheben. Wie schon im Frühling dieses Jahres leisten sie Außergewöhnliches, um eine bestmögliche Versorgung der Patient*innen zu ermöglich. Insbesondere die Mitarbeiter*innen auf den Normal- und Intensivstationen, die sich speziell um Covid-19-infizierte Patient*innen kümmern, stehen an vorderster Front, wenn es um die Bekämpfung der Pandemie geht. Allen voran die Pflegenden, die tagtäglich langen Patientenkontakt haben.
Aus meinen Intensiveinsätzen am Uniklinikum Heidelberg weiß ich, dass schon teilweise der normale Stationsalltag den Mitarbeiter*innen einiges abverlangt. Hinzu kommt aktuell die schwierige Beatmungssituation von ateminsuffizienten Corona-Patienten sowie das extrem sorgsame hygienische Arbeiten und Tragen einer kompletten Schutzausrüstung während der gesamten Schicht, um das eigene Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Während auf der einen Seite einige wenige über das einfache Tragen von Stoffmasken diskutieren, arbeiten meine Kolleg*innen bis zu acht Stunden mit FFP3-Masken, Schutzbrillen, speziellen Iso-Kitteln und Handschuhen. Gleichzeitig erleben sie natürlich auch Einschränkungen in ihrem Privatleben. Wer täglich Kontakt zu infizierten Personen hat, muss sich genau überlegen, wie und ob er überhaupt Freunde und Familie treffen kann, insbesondere wenn diese Risikogruppen angehören. Für diese Leistungen gebührt ihnen natürlich unser Dank und auch allen anderen, die sich aktuell um die Versorgung von Corona-Patienten kümmern. Daher ist es mehr als überfällig, dass endlich eine angemessene Corona-Prämie für alle Pflegende gezahlt wird, zumindest für die, die sich täglich um die Versorgung von Corona-Patient*innen kümmern.
Aber auch wir als Gesellschaft können aktuell unseren Beitrag leisten, um das Personal in den Krankenhäusern zu entlasten. Gerade ist eigentlich die Zeit, wo Weihnachtsmärkte und -feiern auf dem Programm stünden, doch wir müssen uns weiterhin an die aktuellen Corona-Bestimmungen des Landes und der Stadt halten, das ist wichtiger denn je. Jede verhinderte Infektion kann Entlastung für unsere Kliniken bedeuten. Und auch Silvester sollten wir dieses Jahr mit äußerster Vorsicht feiern. Nicht zuletzt verletzen sich in keiner anderen Nacht so viele Menschen wie in der zwischen den Jahren. Daher mein Appell an Sie, Feuerwerk nur mit äußerster Vorsicht abzubrennen oder aus Solidarität dieses Jahr sogar ganz darauf zu verzichten!
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