Gemeinsames Statement der Grüne Jugend Heidelberg, Jusos Heidelberg, Junge Liberale Heidelberg
Am 16. Oktober 2020 ermordete ein religiöser Fanatiker den Lehrer Samuel Paty. Auslöser für den Mord war extreme Intoleranz gegenüber allem, was seiner religiösen Weltanschauung widersprach.
Ein grausamer Mord in Paris an einem Lehrer, eine tödliche wahrscheinlich homophobe Messerattacke am 4. Oktober mitten in der Dresdner Innenstadt auf zwei Urlauber, und am 29. Oktober drei Tote bei einer Messerattacke in einer Kirche in Nizza: Die letzten Tage haben erneut gezeigt, wie real die Bedrohung durch islamistische Terrorakte ist.
Die abscheuliche Art, auf die jene Taten vollbracht wurden, zeugen nicht nur von der Menschenverachtung der Täter, sondern auch von ihrer tiefen Ablehnung toleranten Zusammenlebens.
Hass ist der Antrieb der Islamist*innen, Gewalt ist ihr Mittel.
Der Hass auf die liberale Gesellschaft, die Demokratie und Andersdenkende ist nichts, was in einer Religion angelegt oder den Mitgliedern einer religiösen Gemeinschaft gemein ist. Wir setzen uns gegen die Bestrebungen rechter Organisationen ein, solche Gräueltaten einer gesamten Religionsgemeinschaft zuzuschieben und diese so aus unserer Gesellschaft – und der Islam ist ein Teil unserer Gesellschaft – verdrängen zu wollen. Hass und Gewalt sind das Werk von Fundamentalisten, die Religion und Kultur instrumentalisieren, um Macht zu erlangen.
Feinde der offenen Gesellschaft schaffen Netzwerke der Gewalt in Europa und der ganzen Welt. Dies gilt für Islamist*innen wie auch für Rassist*innen und andere Extremist*innen. Am Tag des Attentats in Nizza bedrohte im französischen Avignon ein mutmaßlich „Identitärer“ Passanten, denen er aufgrund ihres Aussehens einen nahöstlichen Migrationshintergrund zuschrieb. Antisemiten verübten Anschläge wie 2019 in Halle und fanatische Islamisten verübten Anschläge wie 2016 auf dem Breitscheidplatz in Berlin. Hier von „Einzelfällen“ zu sprechen wäre eine Verharmlosung der organisierten Gewalt. Gleichzeitig dürfen die strukturellen Parallelen dieser Netzwerke nicht übersehen werden.
Die Netzwerke der Gewalt richten sich gegen die aufgeklärte, demokratische Gesellschaft und ihre Repräsentant*innen. Lehrer*innen, Kommunalpolitiker*innen und andere sind Bedrohungen, Angriffen und Hasskampagnen ausgesetzt. Samuel Paty starb infolge seines Einsatzes für die Meinungsfreiheit.
Ziel dieser Menschen ist es, unsere Gesellschaft zu spalten. Das dürfen wir nicht zulassen!
Als Demokrat*innen stehen wir zusammen und stellen uns allen menschenfeindlichen Netzwerken entgegen.
Wir sind in Gedanken bei unseren französischen Freund*innen und gedenken der Opfer von Terror und Hass. Wir müssen unsere offene Gesellschaft verteidigen.
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