Auch die letzte Gemeinderatssitzung in diesem Jahr war mit fast 90 Tagesordnungspunkte wieder übervoll und dauerte dementsprechend lange. Das wichtigste Thema war die Standortfrage für das Ankunftszentrum, weiterhin waren im Fokus die Entwicklung von PHV und die*der Nachtbürgermeister*in. Außerdem ging es um: Dezernat „Klimaschutz, Umwelt und Mobilität“, Mobility Tracker, Turnzentrum Süd, nextbike, Kurzstreckenticket, Kunststoffbeläge auf Sportplätzen, Kitas, Spielplätze, Digipakt, Medienberater*innen, Finanzplanung, Nachtbürgermeister*in, Baulückenkataster, Parkgebühren und Familienfreundlicher Heidelberger Herbst.
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TOP 18 PHV Dynamischer Masterplan
Grüne verlangen weitere Informationen zum Masterplan PHV
Die Grüne Gemeinderatsfraktion bat die Verwaltung darzustellen, wann die Erweiterungsflächen für das Patrick-Henry-Village (z.B. im Westen) bebaut werden sollen und welche Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen sind. Weiterhin soll die Variantenuntersuchung zur Straßenbahntrasse für den Anschluss PHV, die bereits für September 2019 zugesagt war, vorgelegt werden.
Der grüne Stadtrat und Stadtentwicklungsexperte Manuel Steinbrenner bekräftigt: „Uns sind in diesem Masterplanprozess mehrere Faktoren wichtig. Einmal wollen wir Ausgleichsflächen benannt haben, bevor weitere Flächen versiegelt werden und dann wollen wir eine Anbindung von PHV an das ÖPNV-Netz gleich von Anfang an. Außerdem pochen wir auf eine umfassende Bürgerbeteiligung und eine transparente Darstellung der Ergebnisse für die Öffentlichkeit. Vor allem die Bürger*innen im angrenzenden Stadtteil Kirchheim sollen dauerhaft und intensiv in eine Beteiligung eingebunden werden.”
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TOP 19 Verlagerung des Ankunftszentrums für Flüchtlinge von PHV
Ankunftszentrum auf PHV: OB Würzner hat keinen Plan
Oberbürgermeister Würzner ist dafür verantwortlich, dass es immer noch keine Lösung für das Ankunftszentrum im Patrick-Henry-Village (PHV) gibt. Die grüne Fraktion kritisiert das scharf
„So geht keine verantwortungsvolle und mehrheitsfähige Politik. Der OB wirkt planlos und verzögert mit seinem chaotischen Vorgehen die Entwicklung von dringend benötigtem Wohnraum auf PHV”, kritisiert der grüne Fraktionsvorsitzende Derek Cofie-Nunoo. “Eine Mehrheit im Gemeinderat war ernsthaft bereit sich noch in diesem Jahr an einer konstruktiven und nachhaltigen Lösung zu beteiligen, damit die Standortentscheidung schnell gefällt und die Umsetzung zügig in Angriff genommen werden kann. Diese Bemühungen hat der Oberbürgermeister durch seinen plötzlichen Sinneswandel zunichte gemacht.“
Derek Cofie-Nunoo betont: “Es liegt in der Verantwortung und im Interesse der Stadt, eine mögliche Fläche für ein neues Ankunftszentrum zu finden. Wir wollen PHV zu einem Heidelberger Stadtteil der Zukunft entwickeln. Wir sind der Ansicht, dass das Ankunftszentrum für Menschen auf der Flucht in Heidelberg gut aufgehoben ist. Es gilt als deutschlandweit vorbildlich, auch aufgrund der sehr guten internen Organisation und der ehrenamtlich stark engagierten Heidelberger Stadtgesellschaft. In zwei Jahren ist es dem Oberbürgermeister nicht gelungen, einen Konsens im Gemeinderat für einen neuen und geeigneten Standort für das Ankunftszentrum zu erlangen und damit die Entwicklung von PHV voranzubringen. Der OB war nicht in der Lage einen Prozess für eine erfolgreiche Standortsuche zu initiieren und ist damit persönlich dafür verantwortlich, dass wir nach einem weiteren Jahr keinen Schritt weiter sind und sich somit die Entwicklung von PHV verzögert.”
Es wäre die Aufgabe des OBs gewesen, eine breite politische und gesellschaftliche Mehrheit zu finden, um die Stadtentwicklung in PHV zu ermöglichen, Landesinvestitionen für ein neues Ankunftszentrum nach Heidelberg zu holen und die Bürger*innen so mitzunehmen, dass aus der Ansiedlung neue Chancen entstehen.
Vor einem Jahr hat die Stadtverwaltung die Verlagerung des Ankunftszentrums für Flüchtlinge von PHV auf das Gelände „Wolfsgärten“ vorgeschlagen – durch schlechte Kommunikation, mangelnde Vorbereitung und fehlende Moderation war eine Mehrheit im Gemeinderat nicht abzusehen. Daraufhin hat OB Würzner ein Jahr wertvolle Zeit verstreichen lassen und nichts unternommen, um dem Land einen besseren Standort vorzuschlagen. Der OB hat es unter anderem versäumt, in Gesprächen mit den Nachbar-Kommunen gemeinsam eine konstruktive Lösung zu finden.
Kürzlich hat Würzner dann das Gewann „Gäulschlag“ im Süden von PHV als neuen Standort für das Ankunftszentrum selbst öffentlich ins Spiel gebracht. Dieses erfülle alle Anforderungen an ein Ankunftszentrum, hieß es noch am 2. Dezember. Jetzt will der OB davon nichts mehr wissen und distanziert sich von seinem eigenen Vorschlag. Die Stadträt*innen haben am Tag der Gemeinderatssitzung aus der Presse davon erfahren. Der OB hat mit seiner unnötigen öffentlichen Positionierung im Vorfeld der Gemeinderatssitzung die Chance auf eine schnelle Lösung verhindert.
Die Grünen hatten sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Ankunftszentrum beschäftigt und sind nach wie vor zu einer gemeinsamen Lösung bereit. „Wir sind auch weiterhin bereit, konstruktiv an der Suche nach dem bestmöglichen Standort mitzuwirken und warten die Prüfung und Gegenüberstellung der beiden Standorte ‚Gäulschlag‘ und ‚Wolfsgärten‘ durch die Stadtverwaltung im Frühjahr 2020 ab“, so Cofie-Nunoo.
Bei einem Vor-Ort-Termin und in zahlreichen Gesprächen u.a. mit Verantwortlichen des Ankunftszentrums und Vertretern der IBA haben sich die grünen Stadträt*innen ein Bild von der aktuellen Lage gemacht. Außerdem hat die Fraktion zahlreiche Gespräche mit Bürgern*innen, Landwirt*innen, Vertreter*innen der Stadtteilvereine und Fachleuten geführt.
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TOP 20 Bürgermeister*in für das künftige Dezernat III „Klimaschutz, Umwelt und Mobilität“
Grüne freuen sich auf Dezernat für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität
Die Grüne Fraktion erhält zusätzlich zum Dezernat IV das neu geschaffene Dezernat III für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität. Damit wird den neuen Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat Rechnung getragen. Das Dezernat soll zum 1. Oktober 2020 besetzt werden.
Der Fraktionsvorsitzende, Derek Cofie-Nunoo, unterstreicht: „Mit der Bündelung der Ressorts Klimaschutz, Umwelt und Mobilität im selben Dezernat können wir künftig durch die so entstehenden Synergien den Klima- und Umweltschutz wirksam und konsequent umsetzen. Das ist schließlich ein urgrünes Thema!“
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TOP 24 Mobility Tracker: Einpendler App INF
Grüne beantragen Nachbesserungen an APP zu Verkehrslösungen im Neuenheimer Feld
Die Grünen hatten die Klärung mehrerer Problemstellungen zu einem Konzept einer App beantragt. Die Verwaltung sollte hinreichend darlegen, dass ausreichend Nutzer*innen bereit sind die App zu nutzen. Weiterhin sollte das Konzept dahingehend überarbeitet werden, dass die Ergebnisse der Datenerhebung auch zeitnah schon ab 2020 zur Umsetzung der 26 weiteren Punkte der Sofortmaßnahmen INF eingesetzt werden können. Außerdem sollten die Nutzer*innen bereits im Hinblick auf die Nutzung und Einführung einer multimodalen Mobilitätsapp inkl. betrieblichem Mobilitätsmanagement sensibilisiert werden.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mobilitäts- sowie Digitalisierungsexperte Felix Grädler macht deutlich: „Wir sind gerne Treiber der Digitalisierung in der Kommune und gerade im Bereich Verkehr gibt es viele Möglichkeiten, die noch nicht begangen sind und erstmal alle neu für uns erscheinen. Der Grundgedanke, die Herausforderungen im Neuenheimer Feld zu lösen, ist auch für uns eine große Motivation, um neue Wege zu gehen. Deshalb sind wir hier bereit die neuen Projekte konstruktiv zu begleiten, wenn die o.g. Problemstellungen gelöst sind.“
Die politische Gestaltung der Digitalisierung ist eine der größten Querschnittsaufgaben der Zukunft. Der Einsatz der neuen Technologien macht nur dann Sinn, wenn er immer dem Ziel folgt, das Leben aller Bürger*innen nachhaltig zu verbessern – in Heidelberg im Sinne einer “Smart Sensible City”.
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TOP 28 Erweiterung des Turnzentrums Heidelberg Süd
Grüne begrüßen Erweiterung des Turnzentrums Heidelberg Süd
Das Turnzentrum ist jetzt genehmigt und wird also endlich gebaut. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sportexperte Felix Grädler freut sich: „Ich bedanke mich für die hervorragende sportliche Arbeit der KTG Heidelberg und die Beharrlichkeit, ohne die das so nicht geklappt hätte. Auch das Projekt „Kids in Bewegung“, das von vielen Bürger*innen besucht wird, ist heutzutage wichtiger denn je und erfährt durch die Weiterentwicklung mehr Wachstumsperspektiven.“
Kunstturnen hat in Heidelberg eine lange Tradition und das besondere Konzept „Turnzentrum“ hat schon vielen Kinder und Jugendlichen das Turnen nähergebracht. Zahlreiche Erfolge zeugen von der großartigen Arbeit der vielen engagierten Trainer*innen und Ehrenamtlichen. Deshalb ist es längst überfällig, dass diese hervorragende Arbeit honoriert wird und die Trainingsbedingungen an die Nachfrage und die Möglichkeiten angepasst werden.
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TOP 33 Erweiterung VRNnextbike-Fahrradvermietsystem
Grüne sehen Erweiterung von VRNnextbike kritisch
Die Grüne Gemeinderatsfraktion hat sich bei der Abstimmung zur Erweiterung des Fahrradvermietsystems durch VRNnextbike enthalten. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Verkehrsexperte Christoph Rothfuß erklärt warum: „Generell stehen wir Grüne natürlich hinter einem Fahrradvermietsystem, da es ein Baustein in der Wende hin zu klimafreundlicher Mobilität darstellt. Aber das hier vorgelegte Konzept ist einfach zu teuer und wir können uns vorstellen, dass man es auch kostengünstiger umsetzen könnte.“
Die Grünen wollen deshalb einen TOP-Antrag stellen, um Anbieter und Sharingmodelle im Bereich der Mobilität in Zukunft mit einem Konzept besser beurteilen und in die eigenen Mobilitätskonzepte integrieren zu können. Wichtig ist hierbei auch der regionale Ansatz.
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TOP 34 Finanzierung des Kurzstreckentickets und des Stadtteiltickets
Grüne befürworten Kurzstreckenticket
Der Gemeinderat hatte Anfang des Jahres beschlossen, ein Kurzstreckenticket über vier Haltestellen und ein Stadtteilticket einzuführen. Das Kurzstreckenticket gibt es bereits seit einigen Jahren in digitaler Version über die „E-Tarif“-App und die hohe Nachfrage bestätigt dessen Erfolg.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Verkehrsexperte Christoph Rothfuß veranschaulicht: „Mit dem City-Ticket hatten alle Fahrgäste außerhalb der Innenstadt keine Möglichkeit auf ein günstiges Ticket bei kurzer Fahrt. Uns Grünen war es deshalb ein Anliegen, dass es einen Tarif für Kurzstrecke und innerhalb eines Stadtteils gibt, damit alle Bürger*innen der Stadt bei kurzer Fahrt davon profitieren können.“
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TOP 35 Information zum Sachstand „Mikroplastik durch Granulat in Kunststoffplätzen“
Grüne sprechen sich für Alternativbeläge auf Sportplätzen aus
Die Grünen haben beantragt, dass die Verwaltung eine Parallelplanung mit Alternativbelag vorlegen soll, bevor der nächste Sportplatz mit Kunstrasen aus Plastikgranulat gebaut wird. Das bisherige Material gibt erhebliche Mengen an Mikroplastik an die Umwelt ab.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sportexperte Felix Grädler meint: „Auch Heidelberg muss seinen Beitrag dazu leisten, dass keine Mikroplastikpartikel aus Kunstrasen in die Umwelt gelangen. Hierbei dürfen wirtschaftliche Gründe für einen Verzicht auf Alternativen nicht im Vordergrund stehen, vor allem weil diese Beläge mittlerweile aus sportlicher Sicht eine wirklich ernstzunehmende Alternative darstellen. Deshalb werden wir vor dem nächsten Sportplatzbau oder einer Sanierung entscheiden, welche Variante wir bauen werden.“
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TOP 43 Änderung der Spielplatzsatzung
Grüne beantragen erweiterte Nutzungszeiten von Spielplätzen
Die grüne Gemeinderatsfraktion hat erfolgreich die Aufhebung des Nutzungsverbots an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 15 Uhr beantragt. Die grüne Stadträtin und familienpolitische Expertin Kathrin Rabus macht sich dafür stark: „Sonntage sind Familientage und Spielplätze sind für Kinder gemacht, die gegebenenfalls auch zwischen 13 und 15 Uhr spielen wollen. Kinderlärm ist vom Gesetzgeber als privilegiert eingestuft und stellt keine Belästigung im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes dar. Wir Grünen finden deshalb, dass das Nutzungsverbot an Sonn- und Feiertagen nicht mehr zeitgemäß ist und deshalb aufgehoben werden sollte.“ Die Mehrheit des Gemeinderats stimmte für die erweiterte Nutzungszeiten von Spielplätzen.
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TOP 46 Digitalpakt Schule
Grüne unterstützen Digipakt
Bund und Länder unterstützen mit dem „Digitalpakt Schule“ über fünf Milliarden Euro die Infrastruktur für digitale Bildung an Schulen, davon werden ca. 6.729.400 Euro nach Heidelberg fließen. Weiterhin kommen von den kommunalen Schulträgern eine Eigenbeteiligung in Höhe von 20 Prozent hinzu.
Die Heidelberger Schulen werden aktuell dabei unterstützt einen Medienentwicklungsplan zu erstellen, der für die Beantragung der Fördergelder nötig ist. Die grüne Stadträtin und Bildungsexpertin Anja Gernand erklärt: “Es ist sehr zu begrüßen, dass die Zuweisung der Gelder an Schülerzahlen und die Medienentwicklungspläne gebunden ist, so dass das Geld sinnvoll und zweckgebunden verteilt wird.”
Antragsberechtigt sind Träger öffentlicher Schulen, Träger von Ersatzschulen sowie Schulen für Berufe des Gesundheitswesens.
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TOP 47 Einsatz von Medienberater*innen an Schulen
Grüne machen sich für Medienberatung an Schulen stark
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Digitalisierungsexperte Felix Grädler führt aus: „Die Digitalisierung an Schulen ist eine Investition in unsere Zukunft und von ungemeiner Wichtigkeit. Sie umfasst dabei mehrere Bereiche. Zum einen geht es um die Ausstattung, diese muss in ausreichender Anzahl, hoher Qualität und vor allem in ständiger Bereitschaft vorhanden sein. Dann müssen die Lehrkräfte geschult sein. Und zwar zum einen im bloßen Umgang mit dem Equipment, aber zum anderen auch darin, wie sie die digitalen Medien im Unterricht einsetzen und was sie den Schüler*innen vermitteln.“
Die grüne Stadträtin und Bildungsexpertin Anja Gernand ergänzt: „Deshalb war uns auch die Schaffung der Medienberater*innen so wichtig. Dass der Beamer installiert ist, dafür sorgt der IT-Beauftragte. Aber welche Möglichkeiten die Digitalisierung den Lehrkräften bietet, das zeigen die Medienberater*innen. Nach drei Monaten wollen wir wissen, wie hoch die Nachfrage nach dieser Unterstützung war und dann entsprechend nachjustieren.“
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TOP 52 Aktualisierung der mittelfristigen Finanzplanung
Grüne fordern Vorschläge für einen ausgeglichenen Haushalt
Die Verwaltung hat die mittelfristige Finanzplanung veröffentlicht und geht zumindest für 2020 davon aus, dass das Ergebnis gehalten werden kann. Im Plan des Ergebnishaushalts 2021-23 prognostiziert sie allerdings eine Verschlechterung von insgesamt knapp 41 Millionen.
„Nach § 24 Absatz 1 Satz 1 der Gemeindehaushaltsverordnung ist die Verwaltung verpflichtet einen ausgeglichenen Haushalt vorzuschlagen. Wieso sie hierzu Rücklagen oder Überschüsse verwendet, statt auch Einnahmesteigerungen vorzuschlagen, verwundert uns. Die Verwaltung ‚kalkuliert‘ seit Jahren damit, dass erfahrungsgemäß nicht alle planmäßigen Mittel genutzt werden können und macht sich dies als Strategie zueigen“, konstatiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Haushaltsexperte Felix Grädler und fährt fort: „Wir erwarten von der Verwaltung Vorschläge, wie ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden kann. Außerdem erwarten wir konkrete Vorschläge, welche Maßnahmen getroffen werden könnten, um auch die Einnahmenseite zu stärken. Der Gemeinderat benötigt beispielsweise Informationen dazu, welche Möglichkeiten es gibt, um Einnahmen zu erhöhen oder wie hoch die Kosten für die jeweiligen Maßnahmen sind, damit dann die politischen Mehrheiten entsprechende Entscheidungen treffen können (z.B. Ausbau Kinderbetreuung, Klimaschutzmaßnahmen etc.).“
Weiterhin ist es der Grünen Fraktion ein großes Anliegen, dass die Verwaltung noch transparenter arbeitet und auch die über städtische Tochterunternehmen übernommenen Investitionen klar darstellt. Denn letztlich werden ja auch diese im Haushalt abgebildet.
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TOP 66 Schaffung der Stelle einer/s Lärmbeauftragten / „Nachtbürgermeisters/in
Grüne differenzieren zwischen Lärmbeauftragter*m und Nachtbürgermeister*in
Die Grünen pochen auf eine Differenzierung zwischen einer*m Lärmbeauftragten und einer*m Nachtbürgermeister*in. Zur Förderung der Clubökonomie und zur Erhöhung des Stellenwerts der Nachtkultur fordern die Grünen die Einstellung einer*s Nachtbürgermeister*in nach Mannheimer Vorbild.
„Die*der Nachtbürgermeister*in soll Nachtkultur strategisch und langfristig planen und mitgestalten, den Akteur*innen der Nachtkultur eine Stimme in die Politik hinein geben und alle relevanten Stakeholder miteinander vernetzen“, erklärt die grüne Stadträtin Marilena Geugjes. Dabei sei es besonders wichtig, dass ein gesamtstädtisches Konzept für Nacht- und Feierkultur in Heidelberg entwickelt werde, womit auch die Situation in der Altstadt entlastet werden könnte.
„Uns überzeugt die Idee nicht, die Rolle einer*s Nachtbürgermeister*in auf die Zuständigkeit für Altstadt und Lärm zu beschränken und damit zu einer*m Lärmkümmer*in zu reduzieren“, so der grüne Stadtrat Felix Grädler. Er betont: „Ein*e Nachtbürgermeister*in braucht proaktive Gestaltungskompetenzen, um die Nachtkultur in Heidelberg auf eine breitere, nachhaltigere und sozial verträglichere Basis zu stellen.“
Unabhängig davon unterstützen die Grünen weiterhin die in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossene „Awarenesskampagne“ für die Altstadt, die sich gezielt mit der dortigen Lärmproblematik beschäftigen soll. In einem Antrag forderten die Grünen, diese Kampagne an eine externe Agentur zu vergeben und so schnell wie möglich umzusetzen. Im Rahmen dieser Kampagne soll das Profil einer*s möglichen Lärmbeauftragten entwickelt und sinnvoll in die Kampagne eingepasst werden.
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TOP 67 Erstellung eines Baulückenkatasters
Nachverdichtung: Potential für 1.000 zusätzliche Wohnungen
Nachverdichtung vor Erschließung neuer Baugebiete im Außenbereich – das ist der ökologische Grundsatz der Grünen. Innerhalb der Stadt gibt es noch viel Potenzial, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Ein digitales Baulückenkataster kann dabei helfen. Grüner Vorschlag wurde mit Mehrheit beschlossen.
„Wir brauchen mehr und bezahlbare Wohnungen, wollen aber möglichst wenig Fläche neu bebauen. Im Innenbereich Heidelbergs können durch Nachverdichtung zusätzlich mindestens 1.000 Wohnungen entstehen. Das bedeutet Wohnraum für etwa 2.000 Menschen – und zwar ohne Gärten und Grünflächen zu zerstören sowie unversiegelte Flächen außerhalb der Stadt zu bebauen“, erklärt grünen Stadtrat Manuel Steinbrenner.
Möglich wird dies zum Beispiel durch die Bebauung von Baulücken, die Aufstockung bestehender Gebäude sowie Anbau oder Abriss und Neubau. Für die genannten 1.000 Wohnungen wären außerhalb der Stadt etwa 20 Hektar Fläche notwendig. Die grüne Fraktion hatte beantragt, ein digitales Baulückenkataster für die Stadt Heidelberg zu erstellen. Ein Baulückenkataster trägt dazu bei, Innenentwicklungspotentiale im Stadtgebiet aufzuzeigen und damit dem Mangel an Wohnraum entgegenzuwirken.
Die Stadtverwaltung begrüßt die Einrichtung eines solchen Katasters, der Bau- und Umweltausschuss hat die Erstellung beschlossen. Da aktuell nicht absehbar ist wie das Kosten-/Nutzen Verhältnis eines weiterführenden Innenentwicklungskatasters aussieht, wurde zudem ein Prüfauftrag einstimmig beschlossen. „Wir freuen uns über die positive Resonanz zu unserem Vorstoß und über die Unterstützung durch die Verwaltung. Nun warten wir die Kosten-Nutzen-Analyse der Stadt ab und unterstützen gerne, wenn zusätzlicher Kosten- und Personalaufwand für die weitergehende Maßnahmen erforderlich würden“, so Steinbrenner.
Bereits im April 2019 veranstaltete die grüne Fraktion eine Baulücken-Tour. Dabei wurde deutlich: Alleine in Bergheim konnte Potenziale für mindestens 200 Wohnungen finden. Das entspricht Wohnraum für etwa 400 Menschen.
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TOP 70 Erhöhung der Parkgebühren an Parkscheinautomaten
Grüne wollen Einnahmen aus Erhöhung der Parkgebühren für ÖPNV einsetzen
Die Verkehrswende ist ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz und auch der Motorisierte Individualverkehr (MIV) muss hierfür seinen Beitrag leisten. Dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Verkehrsexperten Christoph Rothfuß ist wichtig: „Mit den Geldern aus der Parkgebührenerhöhung kann der ÖPNV attraktiver gestaltet werden, indem samstags in einem bestimmten Zeitfenster Busse und Bahnen kostenlos genutzt werden können. Damit wird auch der Handel in der Innenstadt unterstützt. Gleichzeitig sollen die Maßnahmen beworben werden.“
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TOP 74 Familienfreundlicher Heidelberger Herbst
Heidelberger Herbst wird noch familienfreundlicher
Auf Antrag der grünen Fraktion wird der Heidelberger Herbst künftig noch familienfreundlicher. „Uns ist wichtig, dass gerade am Sonntag des Heidelberger Herbst, der für Familien gedacht ist, die Innenstadt autofrei bleibt“, so Stadträtin Kathrin Rabus. Der Heidelberger Herbst Sonntag wurde als Familiensonntag beschlossen und soll seinem Namen gerecht werden. Dies betrifft sowohl das Programmkonzept, die Reinigung der Spielplätze auch am Sonntag und die Sperrung der Innenstadt für den Autoverkehr.
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