Die Diskussion über den zukünftigen Standort des Betriebshofs geht mit dem Bürgerentscheid am 21. Juli in die Endphase: Aktueller Standort in Bergheim, Ochsenkopfweise oder die Alternative an der Speyerer Straße? Die Heidelberger Grünen werben beim Bürgerentscheid für 3 x Ja und erklärt, warum die Speyerer Straße aus ihrer Sicht die beste Lösung ist.
FAQ: Betriebshof auf Speyerer Straße? Das sind die Vorteile!
Die Ochsenkopfwiese ist eine wichtige, schützenswerte innerstädtische Grünfläche. Beim Bürgerentscheid am 21. Juli geht es aber um viel mehr: Es geht um die Chance, den Heidelberger ÖPNV zukunftsfähig zu erweitern, indem ein Standort an der Speyerer Straße in Betracht gezogen wird. Dann kann am alten Standort in Bergheim ein ökologisches, gemischtes, urbanes Quartier mit bezahlbarem Wohnraum und hohem Grünflächen-Anteil entstehen. Der Erhalt der Ochsenkopfwiese bedeutet NICHT den Verbleib des Betriebshofs am alten Standort.
Wenn Sie mit JA stimmen, stimmen Sie für:
- JA – Ochsenkopfwiese erhalten!
- JA – Betriebshof verlagern und in Bergheim Platz für Neues schaffen!
- JA – PHV klimafreundlich mit Straßenbahn anbinden!
FAQ: Betriebshof an die Speyerer Straße? Das sind die Vorteile!
Der bisherige Recyclinghof an der Speyerer Straße hat als Standort für den Betriebshof gleich mehrere Vorteile: Es kann kostengünstig gebaut werden ohne große Grünflächen zu vernichten, auf die bisherige Fläche des Recyclinghofes passt neben dem Betriebshof auch ein verkleinerter Recyclinghof. Die Platzverhältnisse sind ausreichend, somit entstehen keine Einschränkungen bei der Unterbringung der Fahrzeuge, auch Reserveflächen sind vorhanden. Zudem beschleunigt der Standort den Bau der dringend benötigten Straßenbahn ins Patrick-Henry-Village (PHV) und die Weiterführung nach Schwetzingen. Auch die Schaffung des Landwirtschaftsparks wird durch die Anbindung an die Straßenbahn gestützt. Darüber hinaus verhindert der Standort Speyerer Straße die ökologisch und klimatologisch negativen Eingriffe an der großen Ochsenkopfwiese und ermöglicht gleichzeitig die Entwicklung in Bergheim West.
Das jetzige Areal des Betriebshofs kann städtebaulich weiterentwickelt werden. Dort kann
ein urbanes Viertel mit Cafés, Einzelhandel, Kreativwirtschaft, bezahlbarerem Wohnraum und öffentlich zugänglichen Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität im Herzen Bergheims
entstehen. Wir wollen Bergheim Mitte eine Entwicklungschance und Grünflächen geben.
Das Areal gehört zu Kirchheim und geht vor dem Pleikartsförsterhof rechts von der Speyerer
Straße ab, von einem schmalen Querstreifen getrennt entlang des Diebswegs. Die Kleingärten entlang der Speyerer Straße sind durch den Betriebshof nicht betroffen,
allerdings werden diese durch eine Straßenbahnanbindung von PHV und Schwetzingen
beeinträchtigt – unabhängig vom Betriebshof.
Die Fläche des Areals beträgt etwa 5 Hektar, für den Betriebshof würden inkl.
Erweiterungspotentiale 4 Hektar benötigt – es gibt also genug Platz für Betriebshof und
Recyclinghof. Zudem wird der Recyclinghof derzeit ineffektiv genutzt. Eine sinnvolle
Neuordnung würde Platz schaffen und dadurch die Abläufe auf dem Recyclinghof
optimieren. Auf einen Betriebshof an der Speyerer Straße passen laut bestehender
Machbarkeitsstudie 45 Bahnen und 53 Busse und dieser ist auch zukünftig erweiterbar – im Gegensatz zum Ochsenkopf.
Am Standort Ochsenkopf (46 Bahnen und 36 Busse) dagegen sind die Kapazitäten bereits bei Fertigstellung zu klein: Die Busse müssen zur Wartung und Reparatur nach Mannheim gebracht werden. Außerdem fehlt Abstellfläche für die wachsende Busflotte: 11 müssen an anderer Stelle Platz finden und mittelfristig muss ein weiterer Betriebshof für Elektro- bzw. wasserstoffbetriebene Busse eingerichtet werden, teilte die RNV überraschenderweise mit (RNZ vom 18.06.2019).
Ein neuer Betriebshof ist zweifellos dringend nötig. Wer den Klimaschutz und den
notwendigen Ausbau des ÖPNV ernst nehmen möchte, kommt nicht an einem
Straßenbahnausbau v.a. in den Süden Heidelbergs aus, da von dort die hauptsächlichen
Pendlerströme nach Heidelberg kommen. 63.000 Menschen pendeln täglich nach Heidelberg ein, zum Großteil mit dem eigenen PKW. Daher kommen derzeit Pläne für den
Straßenbahnausbau nach Walldorf, Wiesloch und Schwetzingen wieder auf den Tisch. Diese Strecken würden mindestens sechs zusätzliche Straßenbahnen benötigen, die am
Ochsenkopf keinen Platz mehr hätten. Dazu kommen zwei zusätzliche Straßenbahnen für die Altstadt und vier für Weinheim (Verlängerung Linien 24). Insgesamt also 12 weitere Fahrzeuge. Der Ochsenkopf ist schon bei Fertigstellung zu klein und nicht zukunftsfähig.
Nein, überhaupt nicht! Wir Grüne machen uns für den Landwirtschaftspark stark und sind
davon überzeugt, dass der Betriebshof entlang der Speyerer Straße den nötigen
Straßenbahnbau zur PHV und nach Schwetzingen beschleunigt und daher für einen
schnellstmöglichen und guten Nahverkehrsanschluss sorgt. Der Landwirtschaftspark könnte ein Schlüsselprojekt der Internationalen Bauausstellung werden. Ein Projekt, dass es in dieser Weise noch nicht gibt. Ein Ort, an dem man lokale Lebensmittelproduktion erleben und sich wohnortnah erholen kann. Ein ehemaliger Transitraum, welcher künftig die Stadtteile Kirchheim, Bahnstadt, Patrick-Henry-Village und die Nachbargemeinde Eppelheim landschaftlich miteinander vernetzen soll.
Die Kosten werden laut Machbarkeitsstudie aktuell auf 65,2 Mio. Euro geschätzt. Damit
ist der Recyclinghof deutlich günstiger als die beiden anderen Varianten. Ein Betriebshof mit
begehbarem Dach entweder auf dem Ochsenkopf oder am Standort in Bergheim kosten
beide jeweils über 87 Mio. Euro. Auch bei den jährlichen Finanzierungskosten liegt der
Standort auf dem Recyclinghof mit rund 2 Mio. Euro unter den anderen Standorten.
Die Machbarkeitsstudie für das Airfield kann leicht auf das Gelände des Recyclinghofes
übertragen werden, dieser liegt ja noch näher am zukünftigen Gleis Richtung PHV in der
bevorzugten Führung. Der Landwirtschaftspark benötigt auch einen ÖPNV-Anschluss, wie
auch die Großsporthalle und der Heidelberg Innovation Park (hip) und die Fortführung nach
Schwetzingen. Das passt alles sehr gut zusammen.
Die Planungen sind zunächst einmal unabhängig. Aber klar ist, dass das PHV mit künftig
10.000 Einwohner*innen und 5.000 Arbeitsplätzen einen Straßenbahnanschluss benötigt.
Das sieht auch die Stadtverwaltung so. Sie hat bereits drei verschiedene Trassen-Varianten
geprüft und die Trasse entlang der Speyerer Straße wird dabei die bevorzugte sein. Die
Trasse birgt weitere Synergieeffekte durch eine bessere Anbindung der Stadtteile
Pfaffengrund und Kirchheim sowie die Anbindung der geplanten Großsporthalle, des
Heidelberg Innovation Park und des Landwirtschaftsparks an das Straßenbahnnetz.
Eine Trassenführung entlang der Speyerer Straße wäre eine Win-Win-Situation. Dadurch
könnte Patrick Henry Village an das Straßenbahnnetz angeschlossen und die dringend
benötigte ÖPNV-Anbindung der neuen Großsporthalle und eines im Bereich des Airfields
geplanten Landwirtschaftsparks entstehen sowie perspektivisch auch Schwetzingen und Oftersheim angebunden werden. Je nach Trassenführung würden auch die Stadtteile Pfaffengrund oder Kirchheim von einer zusätzlichen ÖPNV-Anbindung profitieren. Eine Anbindung von PHV und Schwetzingen über die Trasse der Kirchheimer Straßenbahn macht keinen Sinn, da diese Trasse bereits jetzt in den Hauptverkehrszeiten voll ist. Außerdem würde dann eine Verlängerung der Kirchheimer Trasse nach Sandhausen und Walldorf nicht mehr möglich sein, durch die eingleisigen Abschnitte in Kirchheim.
Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass die Speyerer Straße in der gleichen Liga spielt wie die anderen beiden Standortoptionen. Die zeitliche Differenz zwischen der Entwicklung der Speyerer Straße und den anderen beiden Standorten wäre nicht allzu groß. Die Anbindung kann in zwei Bauabschnitten erfolgen, sodass der neue Betriebshof beschleunigt angebunden wird und die kolportierte Bauzeit von 10 Jahren deutlich unterschritten werden kann – in Karlsruhe werden Linien in 5 Jahren geplant und gebaut. Was macht die Heidelberger Stadtverwaltung falsch, um nicht auch so schnell handeln zu können?
So oder so muss die Anbindung von PHV mit der Straßenbahn sofort angegangen werden, um dort nicht den Fehler aus der Bahnstadt zu wiederholen. Dort ging die Straßenbahn erst viele Jahre später in Betrieb, nachdem die ersten Bewohner*innen längst samt ihren Autos eingezogen waren.
Wir haben diese Aussage überprüft, mit Vertreter*innen von Naturschutzverbänden
gesprochen und die Vorlagen des Gemeinderats gesichtet. Wir konnten bisher keine
Hinweise auf Ausgleichflächen für die voraussichtlich benötige Fläche finden.
Der Recyclinghof liegt auf städtischer Fläche. Bis zum Recyclinghof gibt es nur wenige private Flächen.
Nein. Das stimmt nicht! Der Erhalt der Ochsenkopfwiese bedeutet NICHT den Verbleib des
Betriebshofs am alten Standort. Es gibt einen Entschluss zum Ochsenkopf, wenn dieser
durch den Bürgerentscheid aufgehoben wird, muss ein neuer Beschluss gefasst werden.
Die Ochsenkopfwiese ist ökologisch und klimatologisch wichtig für Heidelberg. Seit der
Auflassung des OEG-Güterbahnhofs vor gut 40 Jahren hat sich auf dem Areal des Großen
Ochsenkopfes eine Wiese mit beeindruckendem Artenreichtum und großem Baumbestand entwickelt. Die Natur hat sich eine lange Zeit vergessene Fläche einfach zurückgeholt. Bei einer Begehung durch NABU und BUND wurden mehr als 200 verschiedene Pflanzen und viele Insekten und Vögel gezählt. Bereits 2012 hat die Pädagogische Hochschule Heidelberg hier das Projekt „Naturbildungspunkt – Naturschutz lernen durch Lehren“ initiiert. Das Ziel war, die vielen heimischen Pflanzen und Tiere dieses naturbelassenen Standorts kennenzulernen und auf deren Verdrängung durch Flächenversiegelung aufmerksam zu machen, die letztlich in einer Kettenreaktion auch zu starkem Rückgang an Zahl und Artenreichtum von Insekten und der von ihnen lebenden Singvögel führt. Die 3 Hektar große Ochsenkopfwiese mit ihren über 100 Bäumen – aktuell ausgewiesen als Gewerbegebiet – muss daher unbedingt erhalten und der bestehende Flächennutzungsplan entsprechend geändert werden.
Erst Bäume fällen, Wiese abtragen, dann tieferlegen, versiegeln und später wieder
begrünen! Es klingt wie ein Witz: Erst wird die 3 Hektar große Ochsenkopfwiese abgetragen und die Bäume gefällt, dann das Gelände um ca. 2 Meter tiefergelegt. Für 73.600 m³ Bodenaushub sind 3680 LKW-Ladungen nötig, die auf eine weit entfernte Deponie verbracht werden müssen, denn im näheren Umkreis gibt es keine Flächen. Nach Abschluss der Bauarbeiten
werden auf die erstellte Halle wieder viele tausend Tonnen Erdreich aufgebracht, begrünt
und an den Rändern mit Bäumen bepflanzt. Da das begrünte Dach keine Verbindung zum
Erdreich besitzt ist eine ständige Bewässerung erforderlich, ebenso ein Drainagesystem um überschüssiges Wasser abzuleiten. Ob die Bäume auf dem Dach wirklich anwachsen ist ungewiss. Zudem muss die gewaltige Dachlast durch entsprechende Verstärkung und
zahlreiche Stützpfeiler abgefangen werden, wodurch sich die Abstellfläche in der Halle
verringert. Veranschlagte zusätzliche Kosten: ca. € 20 Mio. Euro. Von diesen 20 Mio. Euro
könnte man 140 Familien je 150.000 Euro Baukostenzuschuss geben oder 140
Neubauwohnungen dauerhaft und verlustfrei für unter 8€/m² vermieten oder 7
Straßenbahnen der neuesten Generation anschaffen.
Hier finden Sie unsere ausführlichen FAQ „Betriebshof an die Speyerer Straße? Das sind die Vorteile!“ als PDF Datei!
So könnte ein Betriebshof an der Speyerer Straße aussehen:
Immer noch nicht überzeugt?
Gerne laden wir Sie zu folgende Veranstaltungen ein:
Kommen Sie mit uns vor Ort ins Gespräch und stellen Sie Ihre Fragen!
Gerne auch per Mail an geschaeftsstelle@gruene-fraktion.heidelberg.de
Weitere Infos unter www.GrüneHD.de/bürgerentscheid
3 x JA für Heidelberg! JA beim Bürgerentscheid am 21. Juli 2019! Gehen Sie wählen!
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