Stadtblatt-Beitrag von Christoph Rothfuß – Ausgabe vom 13.03.2019 //
Im Klimagutachten der Stadt Heidelberg aus dem Jahr 2015 wird festgestellt, dass der große Ochsenkopf eine sehr hohe bioklimatische Bedeutung hat: Die Bebauung soll vermieden werden, da dadurch eine Kaltluftbahn des Neckartälers mit einem sehr hohen Volumenstrom unterbrochen würde und die bodennahen Belüftungseffekte in Richtung Wieblingen/Pfaffengrund eingeschränkt würden. Im Zeichen des Klimawandels wird diese Funktion in Zukunft nochmal wichtiger. Darüber hinaus dient der Ochsenkopf als stadtnahes Naherholungsgebiet mit einer hohen biologischen Vielfalt.
Aus diesen Gründen haben wir uns im Gemeinderat von Anfang an konsequent gegen eine Überbauung der Ochsenkopfwiese eingesetzt, leider hat sich aber eine Mehrheit für den Bau des Betriebshofs dort ausgesprochen. Deshalb unterstützen wir auch das Bürgerbegehren zum Erhalt der Wiese und begrüßen es, dass die Bürgerinitiative inzwischen 10.000 Unterschriften gesammelt hat. Bis zur endgütigen Abgabe der Unterschriften bleiben nur noch wenige Tage bis zum 20.03.2019. Damit das Bürgerbegehren erfolgreich ist, sind die Unterschriften von 7% der Wahlberechtigten in Heidelberg nötig, das sind knapp 8.000. Da aber Unterschriften doppelt abgegeben werden und auch Nicht-Wahlberechtigte unterschreiben, ist es wichtig, dass deutlich über 10.000 Unterschriften gesammelt werden. Sind alle formalen Anforderungen erfüllt, entscheidet der Gemeinderat (vermutlich am 09.05.2019) über einen Termin für einen Bürgerentscheid, also eine Wahl aller Heidelberger Wahlberechtigten, die binnen vier Monaten (also spätestens am 08.09.2019) stattfinden muss. Sollten mehr als 20% der Heidelberger Wahlberechtigen (ca. 22.000) bei diesem Bürgerentscheid dann gegen eine Bebauung auf dem großen Ochsenkopf entscheiden (bei gleichzeitig relativer Mehrheit) ist der Gemeinderatsbeschluss vom Dezember 2018 aufgehoben. Danach wird der Gemeinderat einen anderen Standort beschließen müssen. Hier wird nicht nur der von der Bürgerinitiative bevorzugte Altstandort am jetzigen Betriebshof eine Rolle spielen, sondern auch die von uns Grünen favorisierten Standorte Airfield und Recyclinghof, gegebenenfalls muss die von uns in der Vergangenheit kritisierte unzureichende Standortsuche ganz neu aufgerollt werden.
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