Stadtblatt-Beitrag von Kathrin Rabus – Ausgabe vom 19.09.2018
Heidelberg ist eine junge Stadt und braucht eine vitale Club- und Musikszene. Doch in den letzten Monaten mussten einige Traditionsclubs schließen und bestehende Clubs klagen über Probleme. Ein Trend, der schon seit einigen Jahren bundesweit zu beobachten ist. Clubs sind Orte für kulturelle Erfahrungen – sie sind aber auch ein Standortvorteil und schaffen Arbeitsplätze. Wir freuen uns, dass dies von der Stadtverwaltung nun gesehen wird und das Amt für Wirtschaftsförderung an dieser Stelle mit dem Kulturamt kooperiert. Gemeinsam wurde eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, um die lokale Clubszene in Heidelberg in den Blick zu nehmen. Die Studie wird als Ergänzung einer Untersuchung gesehen, die der Verein Eventkultur Rhein-Neckar und der Verband der Musikspielstätten in Deutschland (LiveKomm) derzeit in der Metropolregion durchführt und auf deren Ergebnisse wir ebenso gespannt sind.
Im Kulturausschuss wurden nun zunächst die Ergebnisse der von Professor Dr. Johannes Glückler vom Geographischen Institut der Universität Heidelberg erstellten Studie „Die Clubszene in Heidelberg – Eine Studie zu Angebot und Nachfrage von Clubs in der Stadt Heidelberg“ vorgestellt und diskutiert. Sicher ist: die Zahl der Veranstaltungsorte und auch der Veranstaltungen ist in den letzten zehn Jahren zurückgegangen.
Politisch stellt sich die nun Frage, was wir tun können, um in einer jungen Studierendenstadt eine lebendige Clubkultur zu erhalten bzw. zurückzugewinnen. Die Grüne Fraktion hat eine Reihe an Maßnahmen als Arbeitsauftrag an die Verwaltung gegeben, die teilweise auch in der Studie als Handlungsempfehlung benannt wurden: Wir wollen ein städtisches Förderkonzept für Livemusik in Clubs. Außerdem ist es wichtig, in den Dialog zu kommen: Was fehlt den Clubbetreiber*innen, was wünschen sie sich? Außerdem fehlt es in Heidelberg seit Jahren an Räumen, an denen temporär Veranstaltungen stattfinden können. Clubkultur muss auch entstehen und wachsen können. Hier plädieren wir auf eine Ermöglichungskultur der Stadt, sowohl für die Zwischennutzung als auch für die langfristige Anmietung von Räumen für Musikspielstätten. Es muss in Heidelberg Plätze für Nacht- und Clubkultur geben, an denen bestenfalls keine Anwohner*innen gestört werden, die aber trotzdem gut und angstfrei erreichbar sind. Diese zu suchen, wird eine Aufgabe der nächsten Zeit sein, um in Heidelberg ein vielfältiges Nachtleben zu erhalten.
Terminhinweis: Do. 20.9. 20h, Bürgerhaus B³ (Gadamerplatz 1): öffentliche Mitgliederversammlung zum Thema „Heidelberg wächst! Innovativ, ökologisch, sozial: Stadtwachstum nachhaltig gestalten“
Comments are closed.