Stadtblatt-Beitrag von Peter Holschuh – Ausgabe vom 27.06.2018
Klar, die beste Methode zur Reduzierung bzw. Vermeidung von Einwegbechern (Coffee-to-go-Bechern) wäre ein generelles Verbot. Denn eines muss man wissen: Einwegbecher sind nur eingeschränkt recyclingfähig. Die Papierfasern lassen sich beim Recyceln kaum von der Kunststoffinnenschicht lösen, so dass die einmal genutzten Becher überwiegend verbrannt werden.
Die rechtliche Kompetenz für ein Verbot von Einwegbechern liegt zwar beim Bund bzw. bei der Europäischen Union. Dennoch blieb die Stadt Heidelberg in der Vergangenheit nicht untätig, sondern hat bereits einige Anstrengungen unternommen. So durften seit einiger Zeit bei Großveranstaltungen Speisen und Getränke nur in pfandpflichtigen, wiederverwendbaren Verpackungen ausgegeben werden. Gleichzeitig hat das Amt für Abfallwirtschaft in den letzten zwölf Monaten eine Vielzahl von Aktivitäten durchgeführt, um die Flut von Einwegbechern zu vermindern. Da waren die 10.000 Euro bestimmt hilfreich, die die Grüne Gemeinderatsfraktion in den letzten Haushaltsberatungen durchgesetzt hatte. Ganz oben auf der Liste der Aktivitäten steht sicherlich, dass sich bereits 13 Kaffeeanbieter an einem Pfandsystem beteiligen. Nun geht es darum, dieses Pfandsystem weiter in die Bevölkerung zu „tragen“. Ich begrüße ausdrücklich die Kampagne, die die Stadt in den kommenden Monaten starten wird: „Mehrwegbecher statt Einwegbecher“. Mit Flyern, Plakaten, Informationstischen, regelmäßigen Aktionstagen u.v.m. Des Weiteren hat die Stadt den Druck eines heidelbergspezifischen Bechers in einer Stückzahl von 15.000 in Auftrag gegeben. Ich hoffe, dass die Heidelberg Bürger*innen entsprechend sensibilisiert und künftig auf Einweg weitgehend verzichten werden.
Darüber hinaus wird die Stadt die Einführung eines Pfandsystems vorantreiben. Dafür sollen die ersten 50 Firmen, die sich an einem Pfandsystem für Einwegbecher beteiligen, einen Zuschuss erhalten. Auch erfreulich, dass das Projekt 2019 weitergeführt werden soll. Oberbürgermeister Würzner wird im nächsten Haushalt entsprechende Mittel zur Verfügung stellen. Mein Dank gilt in erster Linie dem Team des Amtes für Abfallwirtschaft und Bürgermeister Erichson, aber auch der NABU, der BUND, die Grüne Hochschschulgruppe, die Grüne Jugend sowie Studierende der PH haben sich stark eingesetzt. Mit der Stadt haben sie gemeinsam in den letzten acht Monaten in Heidelberg durch kreative und vielseitige Aktionen sehr viel bewegt. Nun genießen Sie Ihren Kaffee – aus einem Mehrwegbecher!
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