Stadtblattartikel von Stadtrat Manuel Steinbrenner, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – Ausgabe vom 09.05.2018
Fassaden prägen auf Dauer das Bild unserer Stadt. Sie repräsentieren kulturelle Werte, Zeitgeist und den technischen Entwicklungsstand einer Gesellschaft. Sie rahmen öffentliche Räume und bilden den Hintergrund für das städtische Leben. Entsprechend hoch ist die Verantwortung von Bauherren, Kommunen, Architekten und Stadtplanern hochwertige Fassaden umzusetzen. In der Vergangenheit hat die Stadt gute Erfahrungen mit Wettbewerben gemacht. Auch aus Sicht der Architektenkammer sind Wettbewerbe das geeignetste Mittel, um die Qualität von Architektur zu fördern.
Westlich der Czernybrücke, am Eingang zur Bahnstadt, soll nun ein neues Fitnesscenter gebaut werden. Das Gebäude wird an einer städtebaulich markanten Stelle entstehen und aus drei Richtungen von Weitem gut wahrnehmbar sein. Bei der Bewertung des Vorhabens könnte man zu dem Ergebnis kommen, das am Rand eines Gewerbegebietes die Gestaltung eines Zweckbaus eine eher untergeordnete Rolle spielen sollte. Wir GRÜNE sehen das anders. Daher haben wir in der letzten Sitzung des Gemeinderates die Durchführung eines Fassadenwettbewerbs beantragt. Leider gelang es uns nicht die Mehrheit des Rates für unseren Antrag zu gewinnen. Ungeachtet dessen möchten wir nicht aufgeben, weiterhin Überzeugungsarbeit leisten und den Antrag bei den weiteren Verfahrensschritten erneut einbringen. Zweimal hätte der Gemeinderat dann noch die Gelegenheit seinen Beschluss zu korrigieren. Natürlich werden wir zuvor auch noch direkte Gespräche mit der Pfitzenmeier Unternehmensgruppe suchen, um herauszufinden, ob die Bauherren auch freiwillig einen Fassadenwettbewerb durchführen würden. Die Außendarstellung des Unternehmens könnte davon profitieren.
Neben Wettbewerben, sind kommunale Gestaltungsbeiräte, ein weiteres Instrument, um hochwertige Architektur zu fördern. Wir GRÜNE fordern daher bereits seit Jahren die Einführung eines gesamtstädtischen Gestaltungsbeirats nach den Empfehlungen des Bundes Deutscher Architekten. Es freut uns sehr, das wir mit unserem Ersten Bürgermeister einen Förderer gewonnen haben, welcher der Idee zur Einführung eines Gestaltungsbeirats ebenfalls viel abgewinnen kann.
Am 06.06. wird eine Delegation aus Gemeinderatsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern nach Ulm fahren, um sich von den Vorteilen des dortigen Gestaltungsbeirats einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Vielleicht gibt es auch dann nochmal die Gelegenheit mit den Kolleg*Innen über die Fassade des Pfitzenmeiers zu reden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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