Stadtblattartikel von Stadtrat Felix Grädler, Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Das Thema Digitalisierung ist in aller Munde. Bislang ging es aber überwiegend um die negativen Gesichtspunkte. Viele Arbeitsplätze werden überflüssig, die ältere Generation wird abgehängt, unsere Daten werden verkauft und unsere intimsten Geheimnisse werden preisgegeben, während die globalen Unternehmen immer mächtiger werden. Spannend, dass nun die Ergebnisse der Heidelberg-Studie zeigen, wie offen doch vor allem die jüngere Generation der Digitalisierung gegenübersteht und welche konkreten Verbesserungen sie sich damit vorstellen kann. Die Mehrheit (52%) der 30- bis 49-jährigen ist zuversichtlich, dass sich durch Digitalisierung z.B. Beruf und Privatleben leichter vereinbaren lassen.
Das lässt auch Hoffnung keimen für unsere zwei meistgenannten Problemthemen: Verkehr und Wohnen. Über 53% der 16- bis 29-jährigen wünschen sich eine Mobilitäts-App. Sie sagen, da gibt es schon eine? Ja, es gibt sogar an die fünf Apps von VRN oder RNV, aber leider nicht eine wirklich gut funktionierende. Deshalb sollte man dringend marktgetriebene Lösungen verfolgen und die Datenplattformen eher so aufstellen, dass der Markt darauf zugreifen kann (Open Source). Aufgabe von Verwaltung und Politik wird es auch bei diesem Thema sein zum einen die Grundlagen zur Verfügung zu stellen, wie Datenschutz, Datensicherheit und Infrastruktur. Zum anderen müssen Anreize dafür geschaffen werden, dass attraktive und innovative Lösungen für die Probleme und Bedürfnisse der Menschen dann durch den Markt angeboten werden. Veränderungen in der Mobilität werden sicher die Sharing-Modelle populärer machen, ebenso werden sich bestimmt attraktivere Lösungen für den Bereich Wohnen ergeben. Selbst wenn die ersten bekannten Modelle, wie z.B. airbnb, vorwiegend durch negative Erfahrungen in der Öffentlichkeit diskutiert werden, ist doch die Idee, leerstehenden Wohnraum sinnvoll zu nutzen, grundsätzlich positiv. Insgesamt gilt: Am Ende muss sich der Wandel an den Menschen ausrichten und einen Mehrwert für sie bringen. Die Digitalisierung werden wir nicht aufhalten, wir sollten sie lieber zuversichtlich und vor allem proaktiv angehen, bevor wir von den Entwicklungen dominiert werden und sie nicht mehr steuern können.
Ich freue mich über ein weiteres Ergebnis der Studie, wonach 98% der Mitbürger angeben, dass sie sich in unserer Stadt wohlfühlen, das tue ich nämlich auch! Herzlichen Dank auch für die hohe Anerkennung unserer Arbeit, 27% geben an, dass ihnen die GRÜNEN im Gemeinderat am besten gefallen. Das spornt uns an!
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