Stadtblattartikel von Stadträtin Kathrin Rabus, Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Im letzten Jahr hat der Bundestag die „Ehe für alle“ beschlossen – ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung von homosexuellen Menschen. Doch damit ist es natürlich nicht getan: Im Alltag werden Lesben und Schwule immer noch häufig diskriminiert, es gibt Übergriffe und Vorurteile gegenüber allen sexuellen Minderheiten. Alle, die in ihrer körperlichen oder sexuellen Identität anders sind als die vermeintliche „Normalnorm“, müssen täglich dafür kämpfen, leben und lieben zu dürfen, wie sie wollen. Es gibt noch viel zu tun auf dem Weg zu einer umfassenden Akzeptanz der Vielfalt der sexuellen und geschlechtlichen Identitäten.
Deshalb bin ich sehr froh über das Queer-Festival in Heidelberg, das in diesem Jahr sein 10. Jubiläum feiert. Was als kleines Wochenend-Ereignis begann, strahlt heute als eines der ersten und größten Festivals für queere Kultur weit über die Grenzen Heidelbergs hinaus. Kamen bei der Premiere noch 300 Besucher, waren es vergangenes Jahr 4000. Und für das diesjährige, zehnte Jubiläumsfestival haben die Macher*innen um Martin Müller und Dominic Hauser im Karlstorbahnhof wieder ein fulminantes Programm aus Lesungen, Party, Performance, Musik und Diskussionen zusammengestellt. Dieses Festival bereichert die Kulturlandschaft Heidelbergs und setzt zugleich ein deutliches und lebendiges Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz, indem es queeres Leben sichtbar macht. Kunst und Kultur helfen immer, Verständnis zu schaffen und Horizonte zu erweitern.
Die Stadt Heidelberg unterstützt das Festival, dessen Anspruch die Initiator*innen auf der Website des Festivals darin sehen, „sich nicht nur auf eine Gruppe der LSBTTIQ Community zu konzentrieren, sondern ein Angebot zu schaffen, das der bunten und heterogenen Szene gerecht wird“. Dieser Herausforderung stellen sie sich seit zehn Jahren mit großem Erfolg. Vielen herzlichen Dank dafür. Es ist großartig, dass Heidelberg sich an dieser Stelle ein bisschen wie eine richtige Großstadt anfühlt.
Schon vor Wochen habe ich mir einige Künstler*innen fest im Kalender notiert und ich freue mich sehr darauf. Ganz besonders möchte ich das Queer-Festival all jenen, die es noch nicht kennen, ans Herz legen. Schauen Sie sich das Programm an, kommen Sie in den Karlstorbahnhof, feiern Sie mit!
Terminhinweis: Anders Wirtschaften – Gemeinwohlökonomie von Kommune bis Europa. Anna Deparnay-Grunenberg diskutiert mit Fachleuten am Mi., 18.4. um 20h im Literaturcafé (Stadtbücherei) darüber, wie eine andere Wirtschaft aussehen kann, die dem Wohl aller verpflichtet ist.
Comments are closed.