Stadtblattartikel von Stadtrat Christoph Rothfuß, Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Dies ist nicht zuletzt aufgrund des Dieselskandals und den damit einhergehenden Schadstoffemissionen möglich. Immer mehr Städte wollen im Innenbereich den Autoverkehr reduzieren und damit mehr Lebensraum für die Bürger*innen schaffen. Der Autoverkehr in Heidelberg ist zum Glück bereits seit 20 Jahren rückläufig – und dies trotz erheblicher Zubauten und Zuwächse an Arbeitsplätzen. Dies zeigen innerstädtische Zählergebnisse sowie Zählungen an den großen Zufahrtsstraßen, auch der Pkw-Besitz pro 1000 Einwohner nimmt ab. Weniger innerstädtischer Autoverkehr ist inzwischen zum Teil parteiübergreifendes Ziel, auch Oberbürgermeister Würzner äußerte sich beim Dieselgipfel diesbezüglich. Dabei unterstützen wir ihn gerne. Dieses Ansinnen muss sowohl durch Förderung für die einen als auch durch Einschränkungen für die anderen unterlegt werden, d.h. den Umweltverbund aus Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV stärken, aber auch restriktive Maßnahmen gegenüber dem Pkw durchsetzen.
Die Altstadt erhält künftig eine zusätzliche Elektro-Buslinie, die direkt zum/vom Hauptbahnhof fährt, auch der Radverkehr erhält eine zusätzliche Fahrspur am Ende der Ebert-Anlage zur direkteren Anbindung nach Westen. Der Gemeinderat hat auf unseren Antrag mindestens acht zusätzliche Car-Sharing Parkplätze im Innenstadtbereich beschlossen (plus mindestens je zwei weitere in Handschuhsheim und Rohrbach). Desweiteren ist das Projekt Verkehrsberuhigung Altstadt auf einem erfreulich guten Wege, sodass der Gemeinderat bald ein Pollerkonzept (und später auch ein Logistikkonzept) beschließen kann. Wobei hier lediglich die bestehende Straßenverkehrsordnung mit Hilfe technischer Mittel durchgesetzt wird. Zusätzlich haben wir beantragt, die Parkgebühren in den Parkhäusern von 1,50 auf 2€ zu erhöhen. Die letzten (Teil-)Erhöhungen stammen aus den Jahren 2001 bzw. 2007, das Parkhaus am Karlsplatz kostete z.B. 1991 schon 3DM/Std. Die ÖPNV-Preise steigen jährlich um ca. 3%. Ebenfalls auf unseren Antrag hin wird der Gemeindevollzugsdienst um weitere zehn Personen aufgestockt sowie ein Gutachten erstellt, wie Lückenschlüsse im Radnetz behoben werden können. Die Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer*innen spielt eine große Rolle dabei, den fahrenden und parkenden Kraftfahrzeugverkehr zu verringern. Das laufende Sicherheitsaudit, welches u.a. die Schulwege sicherer machen soll, hat zurecht festgestellt, dass z.B. in der Landfriedstraße in der Altstadt das beidseitige Gehwegparken aufgehoben werden muss.
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