Am 23. August gab es eine groß angekündigte AfD-Veranstaltung auf dem Emmertsgrund. Man hatte den Bürgersaal gemietet in der Hoffnung, die Emmertsgrunder*innen würden sich zahlreich einfinden, doch der Saal war höchstens zu einem Viertel belegt. Allerdings vor dem Bürgersaal versammelte sich ein bunter Mix aus etwa 200 Menschen, die der AfD nicht das Feld überließen. Ein breites Bündnis aus Parteien, Initiativen, Wohlfahrtsverbänden u.ä. wollten nicht den Eindruck entstehen lassen, als würden wir die AfD widerspruchslos tagen lassen. Es gab Musik, kleine Reden, Infostände, es herrschte gute Stimmung, es wurde getanzt, gelacht, gesungen. Alle waren sich einig in der Feststellung, dass die AfD keine Alternative für Deutschland ist und dass wir rassistische Parolen nicht dulden.
Am Eingang zur AfD-Veranstaltung mussten wir dann eine Belehrung über uns ergehen lassen, wie man sich zu verhalten habe, dass man nicht stören dürfe usw. Die gute Stimmung von draußen war dahin. Die Veranstaltung da drinnen erinnerte in den Wortbeiträgen an längst vergangene Zeiten und es war nicht klar, wer da für was begeistert werden sollte. Irgendwann waren die Parolen so unerträglich, dass wir das Weite suchen mussten.
Überrascht hat mich deshalb die Pressemitteilung des Innenministeriums, Heidelberg wäre eine Hochburg des Linksextremismus. Anstatt sich an Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus zu beteiligen – die CDU suchte man neulich auf dem Emmertsgrund vergeblich – wird ein Nebenschauplatz eröffnet. Selbstverständlich verurteilen wir linksextreme Gewalt, aber in Deutschland werden momentan die demokratischen Kräfte eher gebraucht, um sich rassistischen und rechtsextremistischen Strömungen entgegen zu stellen. Das sollte auch der sogenannten christlich-demokratischen Union langsam klar sein.
Heidelberg bleibt bunt und vielfältig, hier ist kein Platz für radikale und antidemokratische Umtriebe egal welcher Couleur. Dafür treten wir ein!
Die Gemeindeordnung schreibt eine Karenzzeit vor Wahlen für die Beiträge der Fraktionen in den Amtsanzeigern vor. Deshalb erscheinen die „Stimmen aus dem Gemeinderat“ im Heidelberger Stadtblatt erst wieder nach der Bundestagswahl am 24. September 2017. Weil wir aber auch in der Zwischenzeit die Bürger*innen über das informieren wollen, was uns in der Grünen Fraktion umtreibt, werden wir Sie in der Zwischenzeit regelmäßig mit unserem „Stattblatt“ auf dem Laufenden halten.
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