Am 5. Oktober sollen wir im Gemeinderat beschließen, den Konsens zu einer geplanten Gemeinschaftsschule in St. Ilgen zu verweigern. Was verbirgt sich dahinter? Nachdem das Land die Einrichtung von Gemeinschaftsschulen beschlossen hatte, wurden in Heidelberg im Jahr 2013 zwei Gemeinschaftsschulen eröffnet. Die Geschwister-Scholl-Schule in Kirchheim und die Waldparkschule auf dem Boxberg haben sich inzwischen gut etabliert und diese neue Schulform wird von Eltern und Schüler*innen gut angenommen. Wir Grünen haben diese Schulform von Anfang an unterstützt, weil wir überzeugt davon sind, dass das Lernen in heterogenen Gruppen für alle bereichernd sein kann, wenn die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Dass wir damit richtigliegen, beweist auch der Deutsche Schulpreis, den die Waldparkschule dieses Jahr als eine der besten Schulen bundesweit erhalten hat.
Nun sollen wir die Einrichtung einer solchen Schule in St. Ilgen nicht gutheißen? Begründet wird dies vor allem mit der Angst, unseren Gemeinschaftsschulen und der Internationalen Gesamtschule könnten die Schüler*innen weglaufen. Welcher Kleingeist hat sich denn da ins Amt für Schule und Bildung verlaufen? Anstatt die Stadt Leimen zu dieser Entscheidung zu beglückwünschen und über mögliche Kooperationen nachzudenken, wird argwöhnisch in die Nachbarschaft geschielt. Gemeinschaftsschulen werden sich überall etablieren, weil diese Schulform für viele Kinder eine willkommene Alternative zu Gymnasien und Realschulen darstellt. Aber in der Beschlussvorlage geht es nicht um die Kinder und Jugendlichen, die von der Gemeinschaftsschule profitieren sollen. Und leider wird den Akteur*innen vor Ort nicht vertraut, die sich mit ganzer Kraft dafür einsetzen, das Konzept von Gemeinschaftsschulen erfolgreich umzusetzen und Kindern und Jugendlichen attraktive Lernangebote zu machen. Dabei war bereits in der Beschlussvorlage von 2012 davon die Rede, dass es eine regionale Schulentwicklung geben soll, um ein flächendeckendes Angebot dieser Schulform sicher zu stellen. Die Grüne Fraktion begrüßt die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in St. Ilgen und wir hoffen, dass sie bald starten kann. Wir sind Nachbarn in einer Metropolregion und wollen partnerschaftlich zusammenarbeiten, anstatt dem Nachbarort das Gute, das sich bei uns schon längst etabliert hat, zu missgönnen.
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